POLYAS Wahllexikon
Als Expert:innen für Online-Wahlen liefern wir Erklärungen und
Hintergrundinformationen zu Wahlen, Wahlrecht und digitaler Demokratie
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Die wissenschaftliche Untersuchung von politischen Wahlen wird als Wahlforschung bezeichnet. Neben akademischen Wahlforschern tragen auch kommerzielle Institute zur Wahlforschung bei.
Kommerzielle Institute konzentrieren sich vor allem auf die Erhebung geeigneter Daten, um das Wählerverhalten zu beschreiben. Sie werden zumeist von Medien, Parteien oder Körperschaften des öffentlichen Rechts beauftragt.
So erheben die Meinungsforschungsinstitute in Befragungen regelmäßig die aktuelle politische Stimmung innerhalb der Bevölkerung. Dies geschieht unter anderem durch die sogenannte Sonntagsfrage. Auch die Stimmung bezüglich verschiedener Persönlichkeiten aus dem politischen Bereich und Themen der Politik wird in Umfragen regelmäßig erfasst. Neben Umfragen im Vorfeld einer Wahl werden Wahltagsbefragungen durchgeführt. Die auf diese Weise gesammelten Daten dienen der Erstellung von Hochrechnungen auf Basis der bereits ausgezählten Stimmen.
Meist betreiben Meinungsforschungsinstitute neben der Marktforschung auch Wahlforschung. Bekannte Wahlforschungsinstitute in Deutschland sind zum Beispiel Forsa, Infratest dimap, TNS-Emnid und die Forschungsgruppe Wahlen. Das älteste Wahlforschungsinstitut Deutschlands ist das Institut für Demoskopie Allensbach.
Die akademischen Wahlforscher legen bei der Erfassung von Daten nicht nur Wert darauf, das Wahlverhalten beschreiben zu können, sondern auch Ursachen dafür zu ergründen. Die akademischen Wahlforscher sind in Deutschland in der Deutschen Gesellschaft für Wahlforschung (DGfW) organisiert.
Die akademische Wahlforschung besteht aus drei Fragenbündeln, denen sich die Forscher widmen:
Zur Beantwortung der verschiedenen Fragen sind Daten, wie die Größe der Wahlkreise, die Form der Kandidatur, das Stimmgebungsverfahren und das Stimmerrechnungsverfahren für die Wahlforscher von Relevanz.
Eine besondere Form der Wahlforschung ist die empirische Wahlforschung. Hierbei soll das Wahlverhalten der Wähler mit soziologischen, psychologischen und ökonomischen Ansätzen erklärt werden.
So beobachtet man zur Erhebung von Daten in der empirischen Wahlforschung das soziale Umfeld, die Religion, das kulturelle Umfeld, den Job sowie die Orientierung an Kandidaten, Wahlkampfthemen oder Parteien.
Bekannte Ansätze der empirischen Wahlforschung sind:
In der Wahlforschung unterscheidet man verschiedene Herangehensweisen zur Erfassung und Erhebung von Daten. Dabei eignen sich die verschiedenen Methoden zur Beantwortung verschiedener Fragestellungen.
Quantitative Methoden
Hierzu zählen Befragungen der Wahlberechtigten. Es wird eine repräsentative Anzahl Wahlberechtigter befragt, um mit Hilfe statistischer Methoden eine Aussage über die politische Stimmung in der Gesamtwählerschaft treffen zu können.
Qualitative Methoden
Bei dieser Methode werden sogenannte Fokusgruppen gebildet oder Interviews durchgeführt, die dazu dienen verschiedene Zielgruppen zu entwickeln, die im Wahlkampf angesprochen werden sollen.
Netzwerkanalysen
Bei dieser Methode der Wahlforschung werden die Kommunikationsnetze verschiedener Wählergruppen untersucht, um eine optimale Ansprache der Wahlberechtigten im Wahlkampf zu erreichen.
Hochrechnungen
Diese werden an Wahltagen erstellt, um bereits vor der Auszählung aller Stimmen eine Prognose über das endgültige Ergebnis der Wahl aufstellen zu können.
Aggregatdatenanalysen
Dabei werden anhand tatsächlicher Wahlergebnisse statistische Zusammenhänge analysiert.
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Siehe auch: