POLYAS Wahllexikon
Als Expert:innen für Online-Wahlen liefern wir Erklärungen und
Hintergrundinformationen zu Wahlen, Wahlrecht und digitaler Demokratie
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Unter Gerrymandering wird das Zuschneiden von Wahlbezirken einer Partei zu ihren Gunsten verstanden. Gerrymandering wird hauptsächlich in den USA und England angewandt, da dort Organe mit parteipolitischen Zielen für die Bestimmung der Wahlbezirksgrenzen verantwortlich sind.
Der Begriff Gerrymandering wurde erstmals am 26. März 1812 in einem Artikel der Bosten Gazette verwendet. Der Artikel bezog sich auf den damaligen Gouverneur von Massachusetts Elbridge Gerry. Dieser unterschrieb eine Karte, auf der sein zugeschnittener Wahlkreis mit seiner ungewöhnlichen Form an einen Salamander erinnerte. Von Kritikern wurde dieser Wahlbezirk als Gerrymander bezeichnet. Der Begriff setzt sich aus dem Nachnamen des Gouverneurs Gerry und den letzten zwei Silben des Wortes Salamander zusammen. Die Bezeichnung Gerrymandering steht seither für die taktische Verschiebung von Wahlbezirksgrenzen.
Häufig praktizierte Strategien des Gerrymandering sind Cracking (Zerstreuung, Mischung der Wählerschaft) und Packing (Hochburgbildung). Cracking beinhaltet das Verteilen von Wählern der gegnerischen Parteien über mehrere Bezirke. Auf diese Weise haben die entsprechenden Wählerstimmen weniger Gewicht.
Durch Packing kann eine Partei in einem Bezirk mit großem Vorsprung gewinnen. Dabei werden möglichst viele Unterstützer einer Partei in einem Wahlkreis gebündelt. Wenn Wahlkreise auf der Karte eine besonders ungewöhnliche Form ergeben, ist dies häufig ein Hinweis auf bewusste Manipulation.
Neben Cracking und Packing gibt es noch weitere effektive Strategien für die Manipulation von Wahlkreisen, wie Hijacking und Kidnapping. Alle Strategien werden auf bestimmte Weisen kombiniert.
Siehe auch: