POLYAS Wahllexikon
Als Expert:innen für Online-Wahlen liefern wir Erklärungen und
Hintergrundinformationen zu Wahlen, Wahlrecht und digitaler Demokratie
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Als Schattenminister bezeichnet man einen von einer Oppositionspartei aufgestellten Kandidaten, der ein Ministerium in der Regierung erhalten soll, sofern seine Partei die Wahl gewinnt.
Die Benennung eines Schattenministers ist ein Mittel im Wahlkampf: Im personalisierten Wettstreit wollen die Parteien mit der Ausstrahlung und Kompetenz ihrer Kandidaten punkten. Außerdem soll Transparenz darüber hergestellt werden, wer in Zukunft die Geschicke eines Landes leiten könnte.
Die Nominierung für ein Schattenkabinett bietet aber keine Garantie dafür, im Fall einer gewonnen Wahl auch ein Ministerium zugewiesen zu bekommen. Nach der Wahl kann sich der Spitzenkandidat durchaus für eine andere Person entscheiden. Oder er gibt einem Schattenminister einen anderen Posten, als ursprünglich vorgesehen. Und letztlich entscheidet die Koalitionsverhandlung darüber, welche Posten überhaupt von einer Partei besetz werden können.
Hier erfahren Sie mehr über Spitzenkandidaten
Bei der Ernennung von Schattenministern berücksichtigen Parteien nicht nur die fachliche Eignung einer Person. Wichtig ist auch, ob das Geschlechterverhältnis im Schattenkabinett ausgewogen ist. In manchen Ländern spielt die Berücksichtigung von ethnischen Minderheiten eine wichtige Rolle. In Deutschland ist es außerdem von Belang, wie viele Schattenminister aus den Neuen Bundesländern stammen und ob alle Regionen angemessen vertreten sind.
Die Nominierung von Schattenministern hat ihren Ursprung in Großbritannien. Kurz nach der Wahl stellt die Oppositionspartei parallel zum Team der Regierung ein Schattenkabinett auf. Die Schattenminister haben währen der Legislaturperiode die Aufgabe, die Arbeit der amtsinnhabenden Minister kritisch zu begleiten und zu kommentieren. Gewinnt die Oppositionspartei eine mögliche Neuwahl, kann sie die Ministerien direkt besetzen.
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