POLYAS Wahllexikon
Als Expert:innen für Online-Wahlen liefern wir Erklärungen und
Hintergrundinformationen zu Wahlen, Wahlrecht und digitaler Demokratie
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Überhangmandate können bei Wahlen entstehen, wenn die Wähler eine Erststimme auf Kandidaten und eine Zweitstimme auf Wahllisten abgeben. Mit den Zweitstimmen der Wahlliste wird das Verhältnis der Sitzzuteilung in einem Gremium entschieden. Werden mit der Direktwahl mehr Kandidaten gewählt, als der Wahlliste durch die Zweitstimme an Sitzen zusteht, handelt es sich um Überhangmandate.
Umgang mit Überhangmandaten:
Die verschiedenen Methoden des Umgangs mit Überhangmandaten haben Vorteile, aber auch Nachteile. So wird bei der Nichtvergabe von Überhangmandaten der Wählerwille geschwächt, da die Wahlentscheidung nicht exakt umgesetzt wird. Bei einem Ausgleich des Sitzzuteilung kann es zu einer Verzerrung des Verhältnisses zwischen den Parteien kommen.
Überhangmandate bei der Bundestagswahl in Deutschland
Mit der Erststimme in der Bundestagswahl wird direkt ein Kandidat gewählt. Entfällt die Mehrheit der Erststimmen eines Wahlkreises auf diesen Kandidaten, so ist er gewählt und erhält einen Sitz. Die Zweitstimme wird an Parteien vergeben und ist ausschlaggebend für das Verhältnis der verschiedenen Parteien im Bundestag. Die Größe des Bundestages variiert daher zwischen den Legislaturperioden, weil durch die Erstimmen fast immer Überhangmandate entstehen.
Im Bundestag findet seit 2012 ein Ausgleich der Überhangmandate statt, um das Parteienverhältnis im Parlament nicht zu verzerren. Übrigens werden Überhangmandate nicht nachbesetzt: Scheidet also ein Abgeordneter mit Überhangmandat aus dem Parlament aus, so wird sein Platz nicht neubesetzt.
Schon gewusst?
Ein Wahlergebnis mit Überhangmandaten lässt sich per Online-Wahl in wenigen Sekunden auszählen!
Siehe auch: