Im dritten Teil unserer Serie über Berufsverbände wollen wir uns anschauen, welche Verbände es überhaupt in Deutschland gibt, welche von ihnen die größten sind und den meisten Einfluss haben.
Berufsverbände in allen Branchen
Zunächst lässt sich sagen, dass so gut wie jede berufliche Branche in Deutschland über eine Vereinigung verfügt, innerhalb derer sich die Mitarbeiter organisieren. Meist bezeichnet man eine solche Vereinigung als Verband, der rechtlich gesehen aber ein Verein ist. Eine Definition der Berufsverbände findet sich im Steuerrecht, denn Verbände sind steuerbefreit, solange sie sich nicht wirtschaftlich betätigen.
Hier erfahren Sie, welche allgemeinen Ziele Berufsverbände durchsetzen wollen!
In Deutschland gibt es hunderte Verbände, die manchmal ganze Sparten, manchmal aber auch nur einen Beruf umfassen. Auf gesellschaftspolitischer Ebene besonders relevant sind die Arbeitgeberverbände, die bei Tarifverhandlungen die Aufgabe haben, mit Gewerkschaften über Arbeitsbedingungen und Löhne zu verhandeln. Allerdings ist das verbindende Element innerhalb eines solchen Verbands weniger der Beruf, als die Funktion innerhalb eines Unternehmens.
In vielen Bereichen aktiv
In Deutschland gibt es mehr als 15.500 Verbände, doch nicht alle dieser Vereinigungen zählen auch zu den Berufsverbänden. Die Deutsche Gesellschaft für Verbandsmanagement e.V. (DGVM) – die sich selbst sie sich als Verband der Verbände bezeichnet – teilt die Verbände Deutschlands in fünf verschieden Bereiche ein:
• Arbeit und Wirtschaft: Dieser Bereich ist mit einem Anteil von circa 50 Prozent an allen Verbänden der größte in Deutschland. Gleichzeitig finden sich hier die meisten Berufsverbände – von A wie Amtsrichterverband bis Z wie Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks
• Gesundheit und Soziales: Mit circa 20 Prozent aller Verbände ist der Gesundheitssektor das zweitgrößte Handlungsfeld für Berufsverbände. Hier finden sich beispielsweise Verbände für Ärzte, Chirurgen, Pflegekräfte, Psychologen und viele mehr.
• Gesellschaft und Politik: Im drittgrößten Sektor (etwa 11 Prozent) gibt es kaum Zusammenschlüsse einzelner Berufsgruppen.
• Bildung und Wissenschaft: In diesem Bereich (circa 10 Prozent) sieht das schon wieder anders aus. Hier gibt es etwa den Verband Bildung und Erziehung (VBE), der größte Berufsverband innerhalb der Beamtenschaft.
• Freizeit und Kultur: Auch hier (circa 9 Prozent) gibt es viele Berufsverbände – vom Bund Deutscher Fußball-Lehrer bis zum Bundesverband Schauspiel.
Alle Verbände wählen ihren Vorstand eigenständig. Erfahren Sie hier mehr über den Ablauf der Wahl!
Größte Verbände in Deutschland
Die mitgliederstärksten Verbände in Deutschland kommen ebenfalls meist aus dem Bereich Sport. Acht der zehn größten Verbände sind überregionale Sportvereine – nur der ADAC (Platz 1, etwa 15,8 Millionen Mitglieder) und das Deutsche Rote Kreuz (Platz 6, circa 4,5 Millionen Mitglieder) können da mithalten. Doch auch bei diesen handelt es sich nicht um reine Berufsverbände.
Diese haben meist Mitgliederzahlen im fünfstelligen Bereich. Je nachdem, ob es sich um den Landes- oder Bundesverband handelt, schwanken die Zahlen meist zwischen 10.000 und 90.000 Mitgliedern. Doch die Mitgliederzahl allein sagt noch nichts über den Einfluss der Verbände aus, der natürlich von den Finanzmitteln abhängig ist. Aber auch hier liegen Berufsverbände in Deutschland allenfalls im Mittelfeld. Den meisten Einfluss üben branchenspezifische Berufsverbände aus – wie etwa der Verband der Chemischen Industrie (VCI) oder der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI).
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