E-Voting per Blockchain

Die Verschlüsselungstechnologie Blockchain sorgt für das nötige Vertrauen in die virtuelle Währung Bitcoin. Doch macht der Einsatz der Blockchain auch beim E-Voting Sinn? POLYAS setzt auf eine ähnliche, aber flexiblere Lösung: das Bulletin-Board. Die Gründe für diese Entscheidung erfahren Sie in diesem Beitrag.

Immer wieder sorgt der Kurs der Kryptowährung Bitcoin in den letzten Jahren für Schlagzeilen. Der bisherige Rekord lag bei fast 70.000 US-Dollar. Dass Menschen bereit sind, in eine rein virtuelle Währung zu investieren, liegt an der Verschlüsselungstechnologie Blockchain. Sie garantiert, dass jede Krypto-Münze nur einmal existiert und der Besitz durch ein digitales Protokoll unstrittig ist. Doch wenn Menschen ihr Geld der Blockchain-Technologie anvertrauen, würde diese sich dann nicht auch fürs E-Voting eignen?

POLYAS setzt auf sichere Bulletin-Boards

Tatsächlich nutzt POLYAS als Online-Wahl-Anbieter eine mit der Blockchain eng verwandte Technologie: das Bulletin-Board. Beide Technologien basieren auf demselben Mechanismus und haben eine fälschungssichere Dokumentation zum Ziel.

Denn bei den Kryptografie-Methoden handelt es sich im Grunde um digitale Protokolle, deren einzelne Abschnitte durch mathematische Verfahren wie die Glieder einer Kette miteinander verzahnt sind. Der Clou: Die Einträge in diese Datenbank können daher nicht nachträglich geändert werden.

Wichtige Unterschiede beim Hosting

Der wesentliche Unterschied zwischen der Blockchain und den von POLYAS genutzten Bulletin-Boards ist, dass die Blockchain dezentral (also auf einer Vielzahl von Servern) gehostet wird, während die – ebenfalls öffentlichen – Bulletin-Boards zentraler gespeichert werden.

Diese sind damit energieschonender, flexibel einsetzbar, schneller oder mit einem Wort: skalierbar. Skalierbarkeit bedeutet in der IT-Welt die Fähigkeit eines Systems zu wachsen, also einer steigenden Datenmenge Platz zu bieten.

Keine Skalierbarkeit der Blockchain beim E-Voting

Würde man E-Votings über die Blockchain laufen lassen, hätte das zur Folge, dass man unter Umständen sehr lange auf das Ergebnis einer Abstimmung oder Wahl warten müsste – eine nicht hinnehmbare Situation, geht es bei Live-Abstimmungen doch manchmal nur um wenige Sekunden, bis das Ergebnis da sein muss.

Das POLYAS Live Voting wurde für den Einsatz auf Versammlungen mit Abstimmungen konzipiert – erfahren Sie mehr darüber >

Technisch sind sich Blockchain und Bulletin Board dabei wie erwähnt sehr ähnlich: Immer, wenn einem der beiden Datenprotokolle etwas hinzugefügt wird, wird ein neuer Hashwert erzeugt. Kommt nun eine weitere Information hinzu, wird aus dieser und dem vorherigen Hashwert ein neuer Hashwert gebildet. Dieser Prozess lässt sich fortsetzen. Sowohl die Informationen als auch der Hashwert werden signiert. Dadurch ist sichergestellt, dass neue Informationen zwar gespeichert, aber nicht unbemerkt verändert oder gelöscht werden können.

Verifizierung der Wahl dank Bulletin-Boards

Im Bulletin-Board wird auf diesem Weg dokumentiert, welche – selbstverständlich stets verschlüsselten – Stimmzettel in die digitale Urne eingegangen sind. Sobald ein Bulletin-Board versiegelt ist, können diesem keine neuen Informationen mehr hinzugefügt werden. Autorisierte Personen können die Einträge im Bulletin-Board anschließend überprüfen. Die Inhalte der Bulletin-Boards bilden dabei die Basis für das Verifikationsverfahren, das POLYAS zur Überprüfung des Wahlgeheimnisses anbietet.

Es bleibt also bis auf Weiteres dabei: Bulletin-Boards bieten trotz geringerer Dezentralisierung eine fälschungssichere Dokumentation und sind der Blockchain beim Thema E-Voting in puncto Skalierbarkeit deutlich überlegen.