Vertreterwahlen zu organisieren ist eine wichtige, aber auch aufwändige Aufgabe. Dabei können schnell Fehler passieren und die Lust an der Demokratie ruinieren. Damit Ihre nächsten Vertreterwahlen reibungslos verlaufen, nutzen Sie unsere praktischen Tipps für eine erfolgreiche Wahlorganisation. 

1. Prüfen Sie die rechtlichen Grundlagen

Am Anfang war … die Wahlordnung. Jede gute Wahlvorbereitung beginnt mit der Prüfung der rechtlichen Grundlagen. Die benötigten Formalien finden Sie zum Beispiel in der Satzung Ihrer Genossenschaft oder dem deutschen Genossenschaftsgesetz. Oft enthalten Wahlordnungen konkrete Fristen und Schritte der Wahlvorbereitung, die Sie später für den Zeitplan übernehmen können. Lesen Sie die Dokumente daher sorgfältig, um Ihre Vertreterwahlen rechtssicher zu organisieren.

2. Kontrollieren Sie das Wählerverzeichnis

Nach dem Prüfen der rechtlichen Grundlagen aktualisieren Sie das Wählerverzeichnis. Denn Ihre Genossenschaftsmitglieder können unterschiedliche Rechte zur Stimmabgabe (passive oder aktiv) haben. Außerdem kann sich die Mitgliederzahl innerhalb der aktuellen Wahlperiode verändern. Falls Sie unterschiedliche Wahlkreise haben, prüfen Sie gleichzeitig die Einteilung der Wahlkreise.

3. Überdenken Sie Ihr Wahlverfahren

Zwei Formen der Stimmabgabe sind bei Genossenschaften sehr beliebt: Präsenzwahl und Briefwahl. Viele Genossenschaften benutzen diese Methoden aus Gewohnheit und hinterfragen sie deswegen nicht. Es ist empfehlenswert, die Kosten und den Aufwand des herkömmlichen Wahlverfahrens erneut zu berechnen. Fragen Sie sich also, wie Sie die Stimmabgabe optimieren können.

Viele Genossenschaften nutzen deshalb schon heute die Vorteile der Online-Wahl, um Kosten zu senken und Zeit zu sparen.  Die Online-Wahl kann auch leicht mit der Brief- und Präsenzwahl kombiniert werden. So vereinfachen Sie Ihr Wahlmanagement und steigern gleichzeitig die Wahlbeteiligung. Lesen Sie hier mehr über Online-Vertreterwahlen in Genossenschaften.

4. Erstellen Sie einen Zeitplan für Ihre Vertreterwahlen

Abhängig von Ihrem Wahlverfahren können Sie einen konkreten Zeitplan erstellen, um jeden Schritt der Wahlvorbereitung festzuhalten. Führen Sie in Ihrem Plan jeden Schritt der Wahlvorbereitung und Durchführung auf: Wer erledigt, zu welchem Zeitpunkt, welche Aufgabe? Außerdem müssen Sie bei folgenden Schritten die Fristen besonders beachten:

  • Bestellung des Wahlausschusses
  • Versenden von Wahlinformationen bzw. Wahlbenachrichtigungen
  • Verschicken von Wahlunterlagen
  • Zeitraum der Wahldurchführung
  • Auszählung von Stimmen und Bekanntmachung der Wahlergebnisse
  • Frist für die Anfechtung

Vergessen Sie nicht, den Zeitplan an alle Mitglieder Ihres Wahlausschusses zu versenden.

5. Machen Sie einen Plan B

Egal wie gut man vorbereitet ist: Es kann immer etwas schiefgehen. In solchen Fällen muss man schnell reagieren können, um die Situation zu retten und den Fehler zu beheben. Überlegen Sie deswegen sorgfältig, wo die Schwachstellen in Ihrer Wahlorganisation liegen könnten. Spielen Sie mit Ihren Kollegen potenzielle Krisensituationen durch und erarbeiten Sie gemeinsam Lösungen dafür. Anschließend erfassen Sie diese Ergebnisse in einer Liste, die Sie nach bestimmten Bereichen oder Ansprechpersonen für den Notfall aufteilen können. Auf jeden Fall ist es wichtig, alle an den Vertreterwahlen beteiligten Mitarbeiter darüber zu informieren. Denn je mehr Mitarbeiter potenzielle Risiken kennen, desto schneller können Sie als Team im realen Fall reagieren.

Nutzen Sie unsere Ratschläge für eine erfolgreiche Organisation Ihrer Vertreterwahlen. Mehr Tipps und nützliche Materialen finden Sie hier. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Wahlplanung!