In unserem vierten Praxis-Tipp geht es um das liebe Geld. Denn Wahlkosten entstehen immer, egal, ob es sich um eine großangelegte Vorstandswahl handelt oder kleinere Vereinswahl. Und zwar in einer Höhe, die durch ungenügende Planung oft unterschätzt wird. Damit Ihrem Wahl-Kommitee so etwas nicht passiert, haben wir hilfreiche Informationen zur Kostenplanung einer Wahl zusammengetragen.
Unsere Tipps für die Planung von Wahlen drehten sich bisher um die Sicherstellung eines vollständigen Wählerverzeichnisses, um die Wichtigkeit und den Einsatz von Key-Wählern sowie um umfangreiche und jederzeit verfügbare Kandidaten-Informationen. Doch auch eine sinnvolle Wahl-Kostenplanung ist entscheidend über den Erfolg im Wahlmanagement.
Kostenplanung für die Durchführung von Wahlen
Gut geplant ist halb gewonnen
Das wichtigste Werkzeug für eine durchdachte Kostenplanung ist natürlich der Kostenplan!
Im Wahlkosten-Plan wird aufgelistet, wie und was durch den Wahl-Vorstand zu kalkulieren ist. Ein Kostenplan für eine Vereinswahl kann z. B. eine einfache und übersichtliche Excel-Tabelle sein. Er kann aber auch detaillierter und, z. B. bei einer größer angelegten Wahl, in verschiedene Planungs- und Wahldurchführungsphasen untergliedert sein.
Was gehört in einen Wahlkosten-Plan?
Generell sollte alles in einem Kostenplan vermerkt werden, was für die Wahl gebraucht und bei der Wahlplanung einkalkuliert wird – von Papier über Arbeitszeit bis zu anteiligen Telefonkosten. Dann haben Sie im Wahlmanagement auch den kompletten Überblick. Punkte, die Sie auf jeden Fall beachten sollten sind:
- Marketing- bzw. Werbematerialkosten (z. B. für Flyer, Broschüren, Wahlerinnerungen, Buttons, Aufkleber usw.)
- Herstellungskosten (Entwurf, Ausarbeitung, Druck)
- Versandkosten (Verpackung, Porto)
- Personalkosten (für alle an der Wahl beteiligten Personen oder Aufwandsentschädigungen für externe Dienstleister)
- Raum- und Sachkosten (Anmietung, Wahlkabinen, Wahlurnen)
- Catering (z. B. Erfrischungen für freiwillige Helfer am Wahltag bzw. bei Meetings)
- Reisekosten (z. B. bei verschiedenen Standorten einer Firma bzw. eines Vereins)
Sie werden merken, dass ein Kostenplan als Teil der Wahlvorbereitung schnell erstellt ist. Dieser hilft Ihnen dann nicht nur für die gegenwärtige Wahlorganisation, sondern kann bei allen kommenden Wahlen als erprobte Planungsgrundlage vom Wahlleiter benutzt und erweitert werden.
Der beste und der schlimmste Fall
Alle Karten in der Hand haben Sie in jedem Fall, wenn Sie auf alle Eventualitäten vorbereitet sind. Planen Sie deshalb ein Risikobudget mit ein, falls etwas schief geht. Um die Höhe dieses „Puffers“ zu bestimmen, können Sie einmal verschiedene Planungsszenarien durchspielen:
- Was kostet die Wahl, wenn alles läuft wie geplant?
Alles funktioniert wie vorher angedacht, keine zusätzlichen Kosten entstehen – Ihr Kostenplan stimmt. - Was kostet die Wahl, wenn alles schief gehen kann, was schief gehen kann?
Flyer müssen wegen Fehlern neu gedruckt werden, ein Kandidat springt ab, u. Ä.
Wenn Sie dies einmal durchdacht haben, dann wissen Sie auf der einen Seite wie hoch Ihr Budget sein muss – und auf der anderen Seite kann Sie nichts mehr überraschen.
Wahlkosten Spar-Tipps
Vergleichen lohnt sich immer
Arbeitsgrundlage für jeden Sparfuchs ist das Vergleichen! Reservieren Sie also in der Planungsphase genügend Recherche für Ihren Kostenplan. Wenn Sie z. B. die günstigste Druckerei in Ihrer Umgebung finden, dann ist diese Recherchezeit tatsächlich Geld – nämlich gespartes.
E-Mails statt Briefpost
Porto- und Papierkosten können Sie sich sparen, wenn Sie Mitteilungen oder Wahlerinnerungen einfach per E-Mail versenden. Das schont nicht nur die Wahlkasse sondern auch noch die Umwelt.
Online wählen statt Zettelwirtschaft
Eine gute Alternative für kostenintensive Offline-Wahlen sind rechtsverbindliche Online-Wahlsysteme. Hier sparen Sie sich z. B. sämtliche Druck- und Versandkosten. Auch die Stimm-Auszählung ist per Knopfdruck erledigt. Getreu dem Motto, mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, eröffnen Sie allen Wahlberechtigten einen ortsunabhängigen Zugang zur Wahl und kommen außerdem den Wahlpräferenzen für moderne Wähler entgegen.