An Hochschulen finden meist einmal pro Jahr Wahlen statt.

Das aktuelle Wintersemester geht zu Ende und viele Universitäten in Deutschland stehen kurz vor den Hochschulwahlen. Doch seit Jahren interessiert das immer weniger Studierende. Mit welcher Wahlkampfstrategie die jungen Menschen dennoch mobilisiert werden können, verraten wir im zweiten Teil unserer Serie zur Hochschulwahl.

Es geht um viel Geld!

Das Studierendenparlament (StuPa) ist wichtig, es verwaltet eine Menge Geld – nämlich einen Teil der Semesterbeiträge, die alle Studierenden zweimal im Jahr entrichten müssen. Das ist gleichzeitig der erste Ansatz für eine Wahlkampfstrategie, die mehr Menschen zur Wahl bewegt. Studierende stellen zahlenmäßig die größte Gruppe unter den Wahlberechtigten dar. Daher ist es nur logisch bei ihnen anzusetzen, um die Wahlbeteiligung zu erhöhen.

Wer wählt nochmal welches Gremium? Antworten gibt’s hier!

Als Liste sollten Sie den Studierenden klarmachen, dass es um ihre eigenen Semesterbeiträge geht. Nennen Sie dabei auch die Summe des jährlichen StuPa-Haushalts, die sehr schnell in die Hunderttausenden gehen kann, aber nur den wenigsten Studierenden bekannt sein dürfte. Das Benennen des Budgets verschafft Aufmerksamkeit! Gleichzeitig sollten Sie aufzeigen, wofür das Geld zuletzt konkret ausgegeben wurde – und was Sie daran beibehalten oder ändern wollen.

Konkrete Forderungen statt Allgemeinplätzen

Ohnehin sind für eine erfolgreiche Wahlkampfstrategie konkrete Forderungen wichtig, also Ziele, die vom StuPa realistisch umgesetzt werden können. Viele Listen verkünden auf ihren Plakaten allgemeine Grundsatzpositionen oder wollen gleich große Politik betreiben und stellen Forderungen auf, die nur von der Stadt- oder Landesregierung umgesetzt werden können.

Natürlich ist es nicht falsch, sich für mehr Lehrpersonal oder bezahlbaren Wohnraum einzusetzen. Doch das StuPa hat weder die finanziellen Mittel noch den nötigen Einfluss in den zuständigen Regierungen, um solche Forderungen umzusetzen. Diese können natürlich trotzdem aufgestellt werden, aber sie müssen mindestens von konkreten Verbesserungen – wie zum Beispiel der Gestaltung des Campus oder dem Ausbau von zusätzlichen Bildungsangeboten – begleitet werden.

Wahlkampfstrategie fürs Netz

Welche Kanäle sollten für den Wahlkampf genutzt werden? Natürlich sollte sowohl eine digitale als auch eine Vor-Ort-Strategie verfolgt werden. Das können Sie im Netz unternehmen:

  • Wenn Sie als eine Liste zur Hochschulwahl antreten, brauchen sie eine Webpräsenz. Mindestens eine Facebookseite sollte drin sein. Besser ist natürlich eine eigene Seite, die für wenig Geld oder sogar gratis eingerichtet werden kann und auf der sie ihre Ziele und Kandidaten präsentieren. Im Straßenwahlkampf verweisen Sie dann auf diese Website.
  • Social Media eignet sich besonders für die einzelnen Kandidaten, die sie ins Rennen schicken wollen. Sehr gut ist es, wenn diese ohnehin schon eine gewisse Reichweite haben.
  • War Facebook bis vor einigen Jahren noch der unangefochtene Spitzenreiter, haben WhatsApp, Instagram und Snapchat unter jungen Menschen stark an Bedeutung gewonnen. Videos für You Tube sollten sie nur dann in Erwägung ziehen, wenn jemand aus ihrem Team damit Erfahrung hat. Ein unprofessionelles Video kann schnell zur Lachnummer werden.

Suchen Sie das Gespräch!

Der Wahlkampf vor Ort ist im Vergleich zu den Social Media aber immer noch die effektivere Wahlkampfstrategie:

  • Stellen Sie Info-Stände auf, am besten vor Mensen, Bibliotheken oder anderen Orten mit vielen Studierenden. Sie kommen mit den Wahlberechtigten direkt ins Gespräch und erhalten sofort Rückmeldung über Ihre Vorhaben.
  • Plakate und Flyer gehören zum Standardwahlkampfmittel an der Hochschule. Überfrachten Sie die Materialen nicht mit Text, sondern informieren Sie kurz und bündig. Wer mehr wissen will kann im Internet nachschauen.
  • Nach Möglichkeit sollten Sie die Flyer mit Infografiken und Bildern aufpeppen. Auch bei den Plakaten sollten die Kandidaten abgebildet sein, denn nichts sorgt bei Menschen für mehr Aufmerksamkeit als Gesichter.
  • Wahlkampfslogan sind wichtig, sie dürfen auch ruhig aus sachlichen Botschaften bestehen – besser als wenn Sie versuchen, krampfhaft innovativ zu wirken. Anspielungen auf bekannte Zitate aus Wissenschaft, Politik oder Popkultur kommen bei jungen Menschen meist gut an.
  • Um auf sich aufmerksam zu machen, können Sie auch politische Aktionen starten und dabei Ihrem künstlerischen Talent freien Lauf lassen. Setzen Sie Kostüme, Flaggen, Beamer oder große Pappbuschstaben ein, um ihre Kernbotschaft zu vermitteln. Ihre Kreativität ist gefragt! Für Ideen können Sie sich an anderen politischen Organisationen orientieren.

Um die Wahlbeteiligung zu erhöhen, kann Ihre Universität auch auf die Online-Wahl setzen und die Stimmabgabe auf diese Weise möglichst vielen Menschen zugänglich machen.

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