Wahlkampfstrategien für die Betreibsratswahl: Sammeln Sie Stützunterschriften und gewinnen Sie Stimmen

In rund 100.000 Unternehmen finden im nächsten Jahr Betriebsratswahlen statt. Dabei treten viele Vorschlagslisten mit verschiedenen Schwerpunkten zur Wahl an. Um sich von den anderen Kandidaten abzuheben, ist die richtige Wahlkampfstrategie unerlässlich. Wir verraten Ihnen, was Sie bei der Planung Ihres Wahlkampfs zur Betriebsratswahl beachten müssen. 

>> Gratis Webinar zum Thema „Digitalisierung von BR-Wahlen“: Jetzt anmelden!

Eine starke Vorschlagsliste für die Betriebsratswahl

Da Betriebsratswahlen in der Regel als Listenwahlen durchgeführt werden, kann ein Kandidat seine Bewerbung zur Wahl nicht einfach so einreichen. Viel mehr muss er einer sogenannten Vorschlagsliste angehören, zu der sich verschiedene Bewerber zusammenschließen.

Wenn Sie sich auf die Suche nach geeigneten Mitbewerbern begeben, sollten Sie daher darauf achten, dass diese die gleichen Interessen vertreten. Denn nichts ist anstrengender als sich während des Wahlkampfs mit Meinungsverschiedenheiten zu beschäftigen, statt sich auf die eigentliche Wahlwerbung zu konzentrieren. Außerdem können Streitigkeiten unter den Listenbewerbern auch das Image der Wahlliste schädigen und potenzielle Wähler abschrecken.

Die richtige Kandidatenreihenfolge

Auch bei der Verteilung der Listenplätze sollten Sie verschiedene taktische Fragen im Hinterkopf behalten:

  • Wie sind die Geschlechter im Betrieb verteilt?
  • Sind genügend Bewerber des Minderheitengeschlechts auf Ihrer Vorschlagsliste vertreten?
  • In welcher Reihenfolge sollen die Kandidaten auf der Vorschlagsliste stehen?
  • Welche Kandidaten wollen sich im Falle der Wahl freistellen lassen?
  • An welcher Stelle sollten, Kandidaten des Minderheitengeschlechts platziert werden, um zu vermeiden, dass Listenplätze abgegeben werden müssen und kein Kandidat ohne Freistellungswunsch gewählt wird?

Bedenken Sie auch, dass Sie Stützunterschriften für Ihre Vorschlagsliste sammeln müssen, und planen Sie daher einen zeitlichen Puffer für die formelle Gestaltung und Einreichung Ihrer Liste ein.

Frühzeitige Planung der Wahlkampfstrategie

Beginnen Sie am besten schon 12-18 Monate vor der Wahl mit der strategischen Planung Ihres Wahlkampfs. Nur so können Sie sicherstellen, dass alles gut durchdacht ist und Sie die verschiedenen Fristen einhalten. Sinnvoll ist es, den Wahlkampf in verschiedene Phasen einzuteilen und zu überlegen, welche Phasen besonders intensiv genutzt werden sollen. Auf diese Weise können Sie Ihre Ressourcen optimal verteilen.

Alle Termine im Blick: Einen Wahlkampfkalender anfertigen

Legen Sie einen Wahlkampfkalender an, in dem Sie die Fristen zur Einreichung von Unterlagen und die Termine für die Erstellung der Wahlkampfunterlagen festhalten. Auch Zuständigkeiten sollten im Wahlkampfkalender verzeichnet sein. Darüber hinaus können Sie auch die verschiedenen Informations- und Wahlkampfveranstaltungen in den Kalender eintragen. Beginnen Sie am besten frühzeitig mit der Vorbereitung Ihres Wahlkampfs und planen Sie Puffer ein, um eventuelle Mängel zu beheben oder Anpassungen vorzunehmen.

Gemeinsame Ziele und Kernaussagen formulieren

Nun wird es Zeit sich mit Ihren Mitbewerbern zusammensetzen und über die Formulierung von Kernaussagen für Ihre Liste nachdenken. Gehen Sie hierbei nicht nur von sich aus, sondern überlegen Sie auch, was Ihre Kollegen am Arbeitsklima stört oder was im Betrieb verbessert werden könnte.

Anhand dieser Überlegungen formulieren Sie folgende Punkte:

  • Eine kommunikative Kernaussage für Ihr Wahlprogramm
  • Einige Leitsätze, die Sie für Ihre Wahlmaterialien verwenden
  • Einen aussagekräftigen Slogan mit Wiedererkennungswert
  • Eventuell ein Listenkennwort, das einprägsam ist

Diese Kernaussagen und Ziele sind die Basis für Ihre Wahlkampfbotschaft und sollten daher von allen Kandidaten verinnerlicht werden.

Verschiedene Kanäle für Ihren Wahlkampf nutzen

Planen Sie nun die Nutzung verschiedener Kanäle für Ihren Wahlkampf. Überlegen Sie sich hierzu, welche Kanäle von Ihren Kollegen bevorzugt werden und welche Informationen Sie auf welchem Kanal spielen wollen. In jedem Fall jedoch sollten Sie die Information potenzieller Wähler über Offline- und Online-Medien miteinander kombinieren, denn nur so bleiben Sie Ihren Kollegen im Gedächtnis und erreichen alle Zielgruppen. Folgende Kanäle bieten sich zur Information Ihrer Kollegen an:

Offline-Medien:

  • Infoveranstaltungen
  • Flyer und Broschüren
  • Plakate
  • Persönliche Ansprache potenzieller Wähler

Online-Medien:

  • Das unternehmenseigene Intranet (frühzeitig nach der Möglichkeit zur Präsentation fragen)
  • Soziale Netzwerke
  • Mailings

Wichtig ist jedoch, dass Sie bezüglich Ihrer Kernaussagen stets stringent bleiben und den roten Faden trotz der vielen Kanäle nicht verlieren. Berücksichtigen Sie hierbei außerdem, wie hoch ihr Budget ist und wie viel Zeit die verschiedenen Schritte in Anspruch nehmen.

Mit diesen Tipps sind Sie optimal für den Wahlkampf zur Betriebsratswahl 2018 gewappnet und machen Ihre Kandidatur für den Betriebsrat zum vollen Erfolg. Wir wünschen allen Kandidaten zur Betriebsratswahl 2018 viel Glück.

Weitere Tipps für Ihre Wahlkampfplanung zur Betriebsratswahl finden Sie hier

About Elisa Utterodt

Egal ob in Österreich, Syrien oder den USA, politische Entscheidungen und Demokratie sind für mich nicht nur in Deutschland von Belang. Vor allem der Einfluss der Digitalisierung auf Kultur und Gesellschaft ist für mich ein spannendes wie aktuelles Thema, über das ich gerne berichte. Wenn ich nicht gerade Zeitung lese oder meine Twittertimeline checke, schaue ich mir zur Entspannung Bundestagsdebatten im Fernsehen an. Seit März dieses Jahres bin ich bei Polyas für die Pflege der Social Media Kanäle zuständig, schreibe Blogartikel und unterstütze das Online-Marketing-Team.