Alle Infos zu Parlamentswahlen, Präsidentschaftswahlen und sonstigen Wahlen rund um die Welt: in unseren #WahlNews

Immer wieder sonntags … Gestern fand in Frankreich der erste Wahlgang der Parlamentswahlen in Frankreich statt. Viel wurde vorher darüber spekuliert, ob die Bewegung des neuen Präsidenten Emmanuel Macron auch diese Wahl für sich gewinnen könnte – und schon jetzt kann man sagen: Ja, sie kann. La République En Marche (LREM) erhielt in vielen Wahlkreisen die meisten Stimmen. Alles zum ersten Wahlgang lesen Sie jetzt in unseren #WahlNews.

Alle Ergebnisse der Parlamentswahl im Überblick:

  • Das Bündnis aus LREM und MoDem (Mouvement démocarte) ging mit 32,3% der Stimmen als klarer Sieger aus dem Wahlgang hervor
  • Die Republikaner liegen mit 21,6% auf dem zweiten Platz
  • Herbe Verluste mussten die Sozialisten hinnehmen, sie kamen nur noch auf 9,5% der Stimmen
  • Auch der Front National konnte nur 13,2% der Wähler von sich überzeugen

Geringe Wahlbeteiligung: Nicht mal jeder Zweite gab seine Stimme ab

Nicht nur in Deutschland auch in Frankreich ist das Jahr 2017 ein Superwahljahr. Neben den Präsidentschaftswahlen im April findet auch die Wahl zur 15. Nationalversammlung der fünften Republik statt. Doch es scheint als wären die Franzosen nach den aufreibenden Präsidentschaftswahlen müde geworden. So lag die Wahlbeteiligung am Sonntag in den 577 Wahlkreisen bei nur 48,7%. Nicht mal jeder zweite Franzose gab seine Stimme ab.

Parlamentswahlen nach Mehrheitswahlrecht

Nicht verwunderlich ist, dass im ersten Wahlgang nur in wenigen Wahlkreisen direkt ein Abgeordneter für das Parlament ermittelt werden konnte. Denn – ähnlich wie bei den Präsidentschaftswahlen – wird die Nationalversammlung in Frankreich nach dem Mehrheitswahlrecht in zwei Wahlgängen ermittelt.

Das funktioniert folgendermaßen:

Im ersten Wahlgang ziehen die Kandidaten direkt ins Parlament ein, die eine absolute Stimmenmehrheit (mehr als 50% der abgegeben Stimmen) erzielen. Darüber hinaus müssen die Kandidaten mindestens 25% der Stimmen aller Wahlberechtigten im Wahlkreis erreichen, um direkt im ersten Wahlgang gewählt zu sein. Im zweiten Wahlgang, der nächste Woche stattfindet, treten die Kandidaten, die im ersten Wahlgang mindestens 12,5% der Stimmen erhalten haben, zur Stichwahl an. In diesem zweiten Wahlgang der Parlamentswahlen genügt dann eine relative Mehrheit.

Mehr zum französischen Wahlsystem erfahren Sie hier

Meinungsforschungsinstitute in Frankreich sehen Macrons En Marche vorn

Derzeit sehen die Meinungsforschungsinstitute in Frankreich Macrons Partei La République En Marche klar vorn. Sie gehen davon aus, dass sie im zweiten Wahlgang über 400 der zu vergebenden 577 Sitze in der Nationalversammlung erhält. Seit der Gründung der fünften Republik konnte bislang kein Präsident eine solche Mehrheit auf sich vereinen.

Das Besondere an Macrons Partei ist, dass viele ihrer Kandidaten für die Parlamentswahlen Politikneulinge sind. Unter ihnen sind Mathematiker, Lehrer oder auch Winzer. Genau das mache die Partei, die sich eher als Bewegung begreift, attraktiv, sagen vor allem viele junge Franzosen. Macron überzeugt. Er vermittelt glaubhaft, dass er wirklich etwas verändern will und begeistert so vor allem junge Wähler für sich.

Ob Macron und seine LREM am nächsten Sonntag wirklich die absolute Mehrheit im Parlament holen, erfahren Sie nächste Woche in unseren #WahlNews.

About Elisa Utterodt

Egal ob in Österreich, Syrien oder den USA, politische Entscheidungen und Demokratie sind für mich nicht nur in Deutschland von Belang. Vor allem der Einfluss der Digitalisierung auf Kultur und Gesellschaft ist für mich ein spannendes wie aktuelles Thema, über das ich gerne berichte. Wenn ich nicht gerade Zeitung lese oder meine Twittertimeline checke, schaue ich mir zur Entspannung Bundestagsdebatten im Fernsehen an. Seit März dieses Jahres bin ich bei Polyas für die Pflege der Social Media Kanäle zuständig, schreibe Blogartikel und unterstütze das Online-Marketing-Team.