20.03.16: Immer wieder sonntags.
Wieder ist ein Sonntag rum und wieder entschied sich am traditionellen Wahltag die politische Aufstellung von Ländern und Städten weltweit. Heute: Benin und Kasachstan
- Benin: Favorit Patrice Talon ist der eindeutige Gewinner der Stichwahl und neuer Präsident. Er setzte sich gegen den Konkurrenten Lionel Zinsou durch.
- Kasachstan: Kaum überraschend erzielte die Partei von Präsident Nursultan Nasarbajew mit 80% die klare Mehrheit bei den Parlamentswahlen.
Orakeln um die Präsidentschaftswahl in Benin
In Benin, dem Mutterland des Voodookults, wurde am Sonntag in einer Stichwahl der neue Präsident gewählt. Benin ist eines der ärmsten Länder der Welt, es lebt hauptsächlich von Baumwollexporten, Erdnüssen und Palmöl. Knapp 50% der Bevölkerung des Landes sind jünger als 15 Jahre. Das Land kämpft schon lange mit Korruption und der hohen Jugendarbeitslosigkeit. Der ehemalige Präsident Boni Yayi, darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr für das Präsidentenamt kandidieren und muss nun einer neuen Generation das Feld räumen. Nachdem sich am 6. März, trotz des Segens von Daagbo Hounon, dem Oberhaupt der Voodoo-Religon, keiner der 33 Kandidaten durchgesetzt hatte, konnten sich die knapp 4,7 Millionen Wahlberechtigten gestern in einer Stichwahl zwischen dem aktuellen Premierminister Lionel Zinsou und dem Baumwollfabrikanten Patrice Talon entscheiden.
Entscheidung für den Neuanfang?
Lionel Zinsou, der derzeitige Regierungschef stand mit seinem Wahlprogramm ganz im Zeichen des alten Systems und war der Favorit des Altpräsidenten Yay. Der neue Präsident Patrice Talon, der sich in seinem Wahlkampf als Vertreter der breiten Bevölkerung generierte, steht für einen politischen wie wirtschaftlichen Wandel. Wir dürfen gespannt sein, ob der Baumwollbaron dem Land einen neuen Aufschwung bringen wird.
Traditionelle Ergebnisse bei der Parlamentswahl in Kasachstan
Korruption ist auch in Kasachstan an der Tagesordnung. So hat es schon fast Tradition, dass sich das Parlament vor dem Ende seiner Amtszeit selbst auflöst und es zu Neuwahlen kommt. So überrascht es kaum, dass Präsident Nursultan Nasarbajew Ende Januar das Parlament auflöste und Neuwahlen anberaumte. Wenig überraschend ist auch das Ergebnis dieser Wahlen, bei der die Präsidentenpartei Nur Otan 80% der Stimmen holte und als absolute Mehrheit im Parlament vertreten ist.