Erfahren Sie alles Aktuelle über die Parlamentswahl in der Ukraine

Immer wieder sonntags… Gestern fanden gleich zwei Wahlen statt: In Niedersachsen wurde ein neuer Landtag, in Österreich der Nationalrat gewählt. Beide Urnengänge hielten einige Überraschungen bereit. Alle Infos in unseren #WahlNews.

SPD gewinnt in Niedersachsen

Die SPD hat die Landtagswahl in Niedersachsen für sich entscheiden können. Nach dem vorläufigen Endergebnis lag sie mit 36,9 Prozent deutlich vor der CDU, die lediglich 33,6 Prozent der Stimmen holte. Im August hatte das noch ganz anders ausgesehen: Als die rote-grüne Koalition im Sommer durch den Wechsel der grünen Abgeordneten Elke Twesten die Mehrheit verlor, lag die SPD noch deutlich hinter der CDU. In Umfragen wurden der Union 37 bis 40 Prozent prognostiziert, den Sozialdemokraten jedoch nur 32 Prozent. In den letzten Wochen lagen die Parteien dann etwa gleich auf.

Entsprechend groß war der Jubel bei der SPD um Ministerpräsident Stephan Weil, konnten die Sozialdemokraten doch den ersten Wahlsieg des Jahres feiern. Für die eine Fortsetzung der rot-grünen Koalition wird es aber nicht reichen, denn die Grünen haben in Niedersachsen massiv an Zustimmung verloren. Gegenüber 2013 büßten sie fünf Prozent der Stimmen ein und kamen letztlich auf 8,7 Prozent. Auch die FDP konnte ihr sehr gutes Wahlergebnis von 2013 nicht wiederholen und holte nur sieben Prozent, ein Verlust von 2,4 Prozentpunkten.

Koalitionsverhandlung wird schwierig

Die AfD zog mit 6,2 Prozent erstmals in den niedersächsischen Landtag ein, die Linke schaffte trotz eines Stimmenzugewinns die Fünf-Prozent-Hürde nicht. Auch die Wahlbeteiligung stieg im Vergleich zu 2013 deutlich: Damals machten nur rund 59 Prozent der Wahlberechtigten ihr Kreuz, diesmal waren es circa 63 Prozent. Fraglich ist nun, welche Koalition das Land künftig regieren wird.

Denn die Liberalen haben erklärt, nicht mit den Grünen koalieren zu wollen. Somit bliebe für Niedersachsen als einziges realistisches Regierungsbündnis die Große Koalition. Was auch denkbar wäre: eine rot-grüne Minderheitsregierung. Die Grünen-Politiker Simone Peter und Anton Hofreiter zeigten sich offen, über eine solche Konstellation nachzudenken, appellierten aber an die FDP, ihre Haltung noch einmal zu überdenken.

Österreich: Sebastian Kurz triumphiert

In Österreich konnte die ÖVP (Österreichische Volkspartei) um Kanzlerkandidat Sebastian Kurz die guten Prognosen der letzten Tage bestätigen: Die konservative Partei konnte sich um 7,4 Prozentpunkte verbessern und holte 31,4 Prozent der Stimmen, womit sie die Wahl gewann. Zweitstärkste Kraft mit 27,4 Prozent wurde die rechte FPÖ (Freie Partei Österreich), die ebenfalls deutlich zulegen konnte. Die SPÖ (Sozialdemokratische Partei Österreichs) hielt ihr Ergebnis aus 2013 weitgehend, Bundeskanzler Christian Kern ist aber dennoch abgewählt.

Hier lesen Sie, wie das Wahlsystem in Österreich funktioniert!

Hohe Verluste fuhren die Grünen ein, die an der in Österreich geltenden Vier-Prozent-Hürde scheiterten und nicht mehr im Nationalrat vertreten sein werden. Einer der Gründe dafür dürfte die Liste Pilz sein, eine Abspaltung der Grünen, der der Einzug ins Parlament mit 4,1 Prozent knapp gelang. Auch die noch junge, liberale Partei NEOS (Das neue Österreich) schaffte es mit fünf Prozent in den Nationalrat.

Kommt es zur schwarz-blauen Koalition?

Der Wahlerfolg der ÖVP ist wohl vor allem dem jungen Parteichef zu verdanken. Der 31-jährige Kurz übernahem im Mai den Parteivorsitz und führte einen auf seine Person zugeschnittenen Wahlkampf, in dem viele Positionen der rechten FPÖ übernahm. Deren Parteichef Heinz-Christian Strache behauptete daher am Wahlabend, 60 Prozent der Wähler in Österreich hätten für das FPÖ-Programm gestimmt –die Stimmen der ÖVP rechnete er einfach dazu.

Welche Koalition nun gebildet werden soll, ist noch offen. Denkbar ist eine Große Koalition oder eine schwarz-blaue Koalition aus ÖVP und FPÖ. Sowohl Kurz als auch Kern wollten am Wahlabend keine klare Aussage treffen. Die beiden Parteichefs verstehen sich allerdings nicht besonders gut. Die Zusammenarbeit zwischen SPÖ und ÖVP, die bisher gemeinsam regiert hatten, war im Sommer zum Erliegen gekommen. Daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass Kurz ein Bündnis mit der rechten FPÖ eingehen wird. Eine solche Koalition gab es in Österreich bereits von 2000 bis 2005.

Bereits mehr als 500 Kunden führen Ihre Wahlen rechtssicher und einfach mit POLYAS durch und profitieren vom effizienten Wahlmanagement.

Testen Sie die Online-Wahl jetzt kostenlos