Online-Wahl der THM

Die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) hat in diesem Jahr zum zweiten Mal ihre Gremienwahl online mit POLYAS durchgeführt – barrierefrei. Ali Gürler, der technische Mitarbeiter des Zentrums für blinde und sehbehinderte Studierende (BliZ) der THM, hat die barrierefreie Online-Stimmabgabe mit angestoßen, getestet und begleitet. Im #Kundeninterview mit POLYAS verrät er mehr über die Praktikabilität der barrierefreien Online-Wahl.

Herr Gürler, Sie haben in diesem Jahr Ihre zweite Gremienwahl an der THM online durchgeführt, aber diesmal auch die barrierefreie Stimmabgabe ermöglicht. Wie kam es dazu?

Bei den vergangenen Gremienwahlen erfolgte die Stimmabgabe unserer sehbehinderten und blinden Studierenden mit Stift und Papier. Sie mussten dazu eine Vertrauensperson bestimmen, die sie in die Wahlkabine begleitet und den Stimmzettel für sie ausfüllt. Das Wahlgeheimnis ist dann natürlich nicht gewahrt und wird zum Problem für diejenigen, die ihre Entscheidung niemandem preisgeben wollen.

Mir war es ein Anliegen, die barrierefreie Stimmabgabe an unserer Hochschule zu ermöglichen. Von unserem Justiziar und Wahlleiter der Gremienwahl der THM, Marco Gisse, habe ich mehr über die POLYAS Online-Wahl erfahren und diese selbst als Teilnehmer eines vorgelagerten Testlaufs auf Barrierefreiheit geprüft. Als technischer Mitarbeiter der Abteilung BliZ, die für einen Nachteilsausgleich der sehbehinderten und blinden Studierenden sorgt, arbeite ich täglich mit einem Screenreader. Dieser ermöglicht mir die barrierefreie Arbeit am PC und auch die digitale Stimmabgabe.

Auch die KfW hat mit POLYAS ihre barrierefreie Online-Wahl durchgeführt. Lesen Sie hier das vollständige Interview!

Wie ist die Testwahl verlaufen?

Einwandfrei. Ich habe die Online-Stimmabgabe zusammen mit einem Kollegen aus meiner Abteilung ohne Probleme mit einem Screenreader durchgeführt. Am Ende konnten wir die POLYAS Online-Wahl als barrierefrei erklären.

Welche Anforderungen an eine barrierefreie Online-Wahl waren Ihnen im Vorfeld besonders wichtig?

Die Zugänglichkeit musste in vollem Umfang gewährleistet sein. Eine technische Herausforderung sind da beispielsweise große Tabellen, die der Screenreader richtig vorlesen muss. Auch die Stimme muss dann in die richtige Checkbox eingeordnet werden. Damit eine Software wirklich barrierefrei ist, muss sie gewisse technische Standards erfüllen, damit sie in Kombination mit dem Screenreader für sehbehinderte und blinde Menschen zugänglich ist. POLYAS hat die barrierefreie Zugänglichkeit zum Online-Wahlsystem in vollem Umfang erfüllen können. Wir sind damit sehr zufrieden.

Wie haben Sie Ihre Studierenden auf ihr Stimmrecht und die barrierefreie Online-Wahl aufmerksam gemacht?

Wir haben die barrierefreie POLYAS Online-Wahl aktiv publik gemacht. Wir haben einen Mailverteiler eingerichtet, in welchem unsere Studierenden sowie auch Mitarbeiter mit einer Seheinschränkung mitlesen. In diesem haben wir über die barrierefreie Zugänglichkeit des Online-Wahlsystems umfassend informiert.

Sie haben die Einführung der barrierefreien Online-Wahl begleitet und waren selbst auch wahlberechtigt für die Senatswahl. Wie zufrieden waren Sie mit Ihrer Stimmabgabe bei der produktiven Wahl?

Schon die barrierefreie Testwahl hat mich überzeugt und im tatsächlichen Wahlszenario war es nicht anders. Ich bin voll zufrieden mit dem Wahlsystem.

Sollte die nächste Gremienwahl wieder online stattfinden?

Ja, aus meiner Sicht sollten die nächsten Gremienwahlen wieder online stattfinden.

Würden Sie die Online-Wahl grundsätzlich weiterempfehlen?

Ich würde die Online-Wahl weiterempfehlen, vor allem wegen der Barrierefreiheit.

Vielen Dank für diesen Einblick, Herr Gürler!