Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, kurz EBWE

Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, kurz EBWE, hat Ihre Präsidentschaftswahl im Oktober 2020 zum ersten Mal online mit POLYAS durchgeführt. Marija Linartaite, Associate Shareholder Relations, und Thomas Gale, tätig im Einkauf, ziehen im #Kundeninterview mit POLYAS Bilanz.

Vielen Dank, Marija Linartaite und Thomas Gale, dass Sie sich die Zeit nehmen, uns ein paar Fragen zu Ihren Erfahrungen mit POLYAS zu beantworten. Warum hat die EBWE sich für die Online-Wahl entschieden und wer hat diese Entscheidung getroffen?

Marija Linartaite: Die EBWE-Präsidentschaftswahlen finden normalerweise während unserer jährlichen Versammlung statt. Letztes Jahr wurde die Jahresversammlung wegen der Covid-19-Pandemie von Mai auf Oktober verschoben und damit auch die Präsidentschaftswahlen. Es waren die Bankaktionäre, also unser Gouverneursrat, die die Entscheidung getroffen haben, eine Online-Abstimmung zu ermöglichen. So wurden schließlich die Jahreshauptversammlung und die Präsidentschaftswahlen virtuell abgehalten.

Wie hat die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung vor der Online-Wahl abgestimmt?

Marija Linartaite: Vor der Online-Abstimmung wurden die Präsidentschaftswahlen auf herkömmliche Weise abgehalten, das heißt die geschlossene Sitzung des Gouverneursrats fand in Anwesenheit aller Mitglieder statt, und die Stimmabgabe erfolgte persönlich.

Musste die EBWE rechtliche Änderungen vornehmen, um online abstimmen zu können?

Marijta Linartaite: Ja, es musste unser Governance-Verfahren für die Verabschiedung des Gouverneursrats durchlaufen werden. Die Regeln für die Wahl des Präsidenten wurden geändert, da sie zuvor keine Möglichkeit für virtuelle Wahlen vorsahen.

Thomas Gale: Ich glaube, alle wollten die Gewissheit haben, dass ein elektronisches Wahlsystem ein solches Maß an Sicherheit und Anonymität bieten kann, wie wir es mit einem manuellen Verfahren erreichen konnten. Ein wichtiges Element des Beschaffungsprozesses war der Nachweis, dass dies funktioniert und realisierbar ist.

Marija Linartaite: Ja, wir haben uns ausführlich mit unserem Verwaltungsrat beraten. Insgesamt dauerte es etwa sechs Monate, wir begannen im April und schlossen im September ab.

Was ist Ihrer persönlichen Meinung nach der Vorteil von Online-Wahlen im Vergleich zu analogen Wahlen? Abgesehen von der Tatsache, dass nicht alle am selben Ort sein müssen?

Es war ein Vorteil, das es keine andere Möglichkeit gab, die Wahl durchzuführen. Das Online-Verfahren ermöglichte es, dass eine sehr komplexe, sehr sensible und höchst vertrauliche Wahl noch während der weltweiten Pandemie stattfand. Letztes Jahr war es für den Gouverneursrat, bei dem es sich größtenteils um die Finanzminister unserer Aktionärsländer handelt, unmöglich, nach London zu reisen, aber die virtuellen Wahlen machten es möglich.

 

 
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Wie war die Zusammenarbeit mit POLYAS? Welche Lösungen wurden für Ihre Anliegen diskutiert?

Marija Linartaite: Sie war ausgezeichnet – die Zusammenarbeit hat sehr, sehr gut funktioniert. Vor allem mit unserem Election Manager haben wir sehr ausführlich und intensiv gearbeitet. Wir sind sehr froh, dass es POLYAS gelungen ist, unseren sehr knappen Zeitplan einzuhalten und unsere Plattform auf die Anforderungen der EBWE abzustimmen. POLYAS hat uns auch bei den zahlreichen Tests und Proben hervorragend unterstützt, denn davon brauchten wir am Ende mehr, als vorher vorgesehen war. 

Mit POLYAS einfach online wählen.Eines unserer Hauptanliegen war es, sicherzustellen, dass sich nur berechtigte Wähler mit der Wahlplattform verbinden können. Wir haben das mit POLYAS besprochen, und sie haben unsere Bedenken durch die Einführung der Zwei-Faktor-Authentifizierung ausgeräumt. In unseren Regeln ist auch die Forderung nach Vertraulichkeit und Anonymität enthalten. POLYAS hat die Plattform angepasst und verschlüsselte Einstellungen und Verbindungen eingeführt.

Ihre Zwei-Faktor-Authentifizierung erfolgte per SMS, d. h. alle Wahlberechtigten mussten einen Code per SMS erhalten, um wählen zu können?

Marija Linartaite: Ja, die Wähler:innen sollten einen personalisierten Code erhalten, um auf die Plattform zugreifen zu können. Im Allgemeinen hat das gut funktioniert, wenn auch nicht perfekt. Die Probleme wurden jedoch sehr schnell vom POLYAS-Supportteam behoben. Einige Personen erhielten den SMS-Code nicht, so dass eine Nachricht über einen sicheren Kommunikationskanal, den wir vor der Wahl vereinbart hatten, bilateral verschickt wurde. Die Wähler, bei denen dieses SMS-Problem auftrat, befanden sich überwiegend in Ländern außerhalb Europas. Wir sahen dieses Problem während der Proben und Tests kommen, und es war eine wichtige Maßnahme, einen Plan B zu haben.

Welche Rückmeldungen haben Sie von den Wahlberechtigten erhalten und wie war die Wahlbeteiligung?

Marija Linartaite: Aus den Gesprächen, die ich und meine Kollegen geführt haben, ging hervor, dass das Feedback im Allgemeinen sehr positiv war. Die Wahlbeteiligung war sehr gut. Es war bemerkenswert, dass die Gouverneure aus allen Teilen der Welt gleichzeitig abgestimmt haben.

Glauben Sie, dass die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung auch in Zukunft die Abstimmungen online durchführen wird?

Marija Linartaite: Dieses Mal haben wir uns wegen der Pandemie für die Durchführung virtueller Wahlen entschieden. Was wir in Zukunft tun werden, werden die Aktionäre und das Management zu gegebener Zeit besprechen. Wir sind sehr froh, dass wir im letzten Jahr unsere ersten virtuellen Wahlen erfolgreich durchgeführt haben. Unter solch herausfordernden Umständen, wie wir sie im Jahr 2020 erlebt haben, ist das eine Option, die man in Betracht ziehen sollte.

Herzlichen Dank für das Interview!

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