Mitbestimmung

Demokratie findet nicht nur in der Politik statt. Auch Arbeitnehmer:innen bündeln ihre kollektiven Interessen und bringen so die Demokratie an den Arbeitsplatz. Wir schauen uns in diesem Teil unserer Serie die Vorteile und Nachteile der betrieblichen Mitbestimmung genauer an.

Vorteile der Mitbestimmung

  • Diversität in Mitbestimmungsstrukturen
    Da die Arbeitnehmerstrukturen in Unternehmen immer diverser werden, muss dies auch bei der Mitbestimmung berücksichtigt werden. Die Diversität zeigt sich zum Beispiel durch einen höheren Anteil weiblicher Mitarbeiter:innen. Gerade für sie ist es schwierig von ihrem Mitbestimmungsrecht Gebrauch zu machen.

So können Arbeitnehmer:innen in Mutterschutz oder Elternzeit gar nicht oder nur auf komplizierten Wegen an der Betriebsrats-, Aufsichtsrats oder Sprecherausschusswahl teilnehmen. Die elektronische Wahl kann hier viele Vorteile bieten. So können Arbeitnehmer:innen in Telearbeit, Elternzeit oder bei Krankheit bequem vom Sofa aus an der Wahl des jeweiligen Mitbestimmungsgremiums teilnehmen.

Online-Abstimmungen und Online-Wahlen können in wenigen Schritten im POLYAS Online-Wahlmanager geplant und durchgeführt werden – kontaktfrei, einfach und sicher. 

  • Demokratischeres Entscheidungen über Arbeitsprozesse
    Durch die Partizipation der Mitarbeiter im Unternehmen können neue Fragestellungen zu Unternehmens- und Arbeitsprozessen mit Unterstützung der Arbeitnehmer:innen beantwortet werden. So haben beispielsweise die Aufsichtsräte von VW und BMW unter Zustimmung der Arbeitnehmerseite Lösungen für die flexible und mobile Erreichbarkeit gefunden, mit denen die Mehrheit zufrieden ist.
  • Höheres Innovationspotenzial
    Arbeitnehmer-innen fordern immer mehr demokratische Teilnahme an Entscheidungen im Unternehmen. Verschiedenen Studien zufolge eröffnen sich mit der Beteiligung von Arbeitnehmer:innen zahlreiche Innovationspotentiale. Auch zeigen diverse Untersuchungen, dass Partizipation am Arbeitsplatz die Produktivität der Arbeitnehmer:innen steigern kann.

Kritik an der Mitbestimmung

Die Mitbestimmung wird im internationalen Umfeld kritisch beobachtet. So äußerte die Europäische Kommission Zweifel an der Vereinbarkeit von Mitbestimmung und effizienter Unternehmensführung.

Zur Zeit erwägt zudem der Europäische Gerichtshof, ob die aktuelle Form der Mitarbeiterbeteiligung in Aufsichtsräten europakonform sei. Ein Aktionär des Reisekonzerns Tui klagte gegen die deutschen Mitbestimmungsgesetze. Er hält die vorhandenen Gesetze für eine Diskriminierung der im Ausland Beschäftigten, da sie nicht abstimmen können.

Falls das Urteil negativ ausfällt, könnte die Arbeitnehmermitbestimmung im Aufsichtsrat, die in Deutschland als wichtiges Kulturgut angesehen wird, ausgehöhlt werden.

Andere Kritikpunkte, die oft vorgebracht werden, sind:

  • Arbeitnehmervertreter:innen haben eigene, den Unternehmensinteressen, gegenläufige Interessen.
  • Mitbestimmung ist mit hohen Kosten verbunden.
  • Entscheidungen werden intransparenter.

Trotz der Kritik hat sich Mitbestimmung über viele Jahrzehnte in deutschen Betrieben bewährt. Sie ist eine der Grundlagen für den wirtschaftlichen Erfolg und fördert die Demokratie am Arbeitsplatz.
Doch entstehen auch auf dem Gebiet der Mitbestimmung im digitalen Zeitalter neue Herausforderungen. Diesen widmen wir uns in den nächsten Blogbeiträgen unserer Serie zum Thema Mitbestimmung 4.0.

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