Demoskopie und Wahlumfragen - Wie funktioniert Wahlforschung

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Meinungsforschung und Astrologie? Solche Fragen kamen unter anderem am Tag nach der US-Wahl auf. US-Wahl, Brexit oder die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt sind nur einige Beispiele für fehlerhafte Prognosen. In diesem Teil unserer Serie zur Wahlforschung erörtern wir die Herausforderungen denen Meinungsforschung im digitalen Zeitalter entgegenblickt.

Niedrige Beteiligung an Umfragen von Meinungsforschungsinstituten

In den USA beträgt die Ausschöpfungsquote bei Telefonumfragen nur noch ein Prozent. Konkret verweigern von 100 Menschen also 99 die Teilnahme an einer Umfrage. Im Kontrast nahmen in den 80er Jahren durchschnittlich 72 Prozent der Menschen an telefonischen Umfragen teil.

Das moderne Zeitalter zeichnet sich also durch eine massive Umfrageverweigerung aus.

Die Motivation zur Teilnahme fehlt

Heutzutage kann jeder seine Meinung öffentlich kundtun, der es will. Deshalb geben Menschen ihre Daten oft und lieber in sozialen Netzwerken – wie Facebook oder Twitter – preis. Auf diese Weise bekommt der Nutzer nämlich eine Gegenleistung – seine Meinung wird veröffentlicht. Im Unterschied dazu veröffentlicht die Meinungsforschung Daten nur generell und statistisch ausgewertet. Der ursprüngliche Wortlaut des Befragten geht verloren. Im Austausch für die Daten bekommt der Teilnehmer also keine Aufmerksamkeit zurück.

Umfragen attraktiver machen

Die Lösung für dieses Problem haben viele Meinungsforschungsinstitute in bezahlten Umfragen oder Gutscheinen gefunden. Der Trend geht dabei vom Telefon zu Online-Umfragen über.

Die Online-Umfrage bietet dabei zusätzliche Vorteile:

  • Transparente Teilnahme und sofort sichtbare Ergebnisse
  • Die Teilnehmer behalten die Kontrolle über Ihre Daten und können entscheiden wann ihre Daten gelöscht werden sollen
  • Zusätzliche Anreize bieten als „Belohnung“ für die Teilnahme.

In der digitalisierten Gesellschaft muss sich die Wahl- und Meinungsforschung den neuen Trends anpassen. Sonst übernehmen Konzerne mit Medienmacht oder die Sozialen Netzwerke den Platz der Forschung. In unserem nächsten Beitrag dieser Serie erläutern wir genauer wie sich die Macht der Sozialen Netzwerke im Bereich der Wahlforschung ausprägt.

Hier erfahren Sie mehr über den digitalen Wandel