Die Wahlbeteiligung ist seit dem Rekordjahr 1972 stetig gesunken. Sie fiel von über 90% auf ca. 70% bei der letzten Bundestagswahl und auf unter 50% in einigen Bundesländern. Dieser Abwärtstrend ist nicht nur bei politischen Wahlen zu beobachten. Auch viele Institutionen, Organisationen, Vereine und Unternehmen kämpfen mit einer stetig sinkenden Wahlbeteiligung bei ihren Gremienwahlen.
Stoppen Sie die Wahlverdrossenheit Ihrer Wahlberechtigten. Lesen Sie unsere fünf Tipps für einen gelungenen Wahlaufruf!

1. Evaluieren Sie die Wählergruppen

Die Wahlforschung unterscheidet zwischen Wählern, Wechselwählern bzw. unregelmäßigen Wählern und Nichtwählern. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit weitere Wählergruppen zu identifizieren, zum Beispiel die Jung- oder Erstwähler. Jede dieser Wählergruppen verfolgt andere Interessen, die sie bei ihrem Wahlaufruf mitdenken sollten.

2. Sprechen Sie Ihre Wähler gezielt an

Vor allem Nicht-Wähler und unregelmäßige Wähler müssen durch eine gezielte und funktionale Ansprache motiviert werden, ihre Stimme abzugeben. Häufige Gründe für den Verzicht auf die Stimmabgabe sind Annahmen wie:

  • „Ich kann sowieso nichts verändern.“
  • „Alle Parteien sind gleich, es ist egal, wer regiert.“
  • „Ich habe keine Lust zur Wahl zu gehen. Das ist mir zu viel Aufwand.“

Aus diesen Wählerannahmen ergeben sich zwei zentrale Ansatzpunkte. Die Wähler, oder vielmehr die Nicht-Wähler, halten die Wahl für nicht relevant genug und sind der Ansicht, dass ihre Meinung nicht wichtig ist.
Es gilt sie vom Gegenteil zu überzeugen. Dies sind einige Beispiele, für gelungene Wahlaufrufe:

  1. Ich denke, also wähl’ ich
  2. Nicht verpennen: Wählen gehen!
  3. Warum ich? Wer sonst?
  4. Wenn du dich nicht entscheidest, verlass’ ich dich! Deine Demokratie

Raten Sie mal, welche Wählergruppen sich von diesen Aufrufen angesprochen fühlen sollen. Die Auflösung finden Sie am Ende des Beitrags.

3. Sprechen Sie die Wahlberechtigten funktional an

Sprechen Sie die Wahlberechtigten von vorn herein, am besten schon bei der Wahleinladung als „Wähler“ und „Wählerin“ an, denn damit machen Sie Ihren Wählern deutlich, dass sie eine Aufgabe haben. Zuständigkeiten schaffen Verbindlichkeit und wirken so aktivierender. Lesen Sie jetzt weitere Tipps für eine gelungene Wahleinladung!

4. Nutzen Sie Social Media und das Internet, um für Ihre Wahl zu werben

Starten Sie Wahlaufrufe im Internet, nutzen Sie Snapchat, Instagram, Facebook und Twitter. Mit diesen Mitteln erreichen Sie vor allem junge Wähler. Am besten fragen Sie Ihre Wähler vor der Wahl, welche Sozialen Netzwerke sie bevorzugt nutzen und wo sie am aktivsten sind. Eine witzige Idee kann es auch sein, einen Wahlcountdown in den sozialen Medien zu starten. Sie können einige Tage vor der Wahl damit beginnen, in den sozialen Netzwerken zur Wahl aufzurufen und ihren Wählern zu erörtern, warum die Wahl wichtig ist und wieso ihre Stimme zählt.

5. Binden Sie Influencer ein

Wenn Sie schon dabei sind Ihre Wahl online zu bewerben und ihre Wahlberechtigten online zum Wählen aufzurufen, bitten Sie einflussreiche Personen aus Ihrem Umfeld darum, Ihnen Zitate zur Verfügung zu stellen.

Zum Beispiel: „Ich gehe wählen, weil…“ Diese Zitate können Sie zusammen mit dem Namen und einem Foto der Person auf Plakaten, in den Wahleinladungen und den sozialen Netzen zu posten.

Mit diesen Tipps, steigern Sie die Beteiligung bei Ihrer Wahl im Handumdrehen und finden die richtige Wahlwerbestrategie, um Ihre Wahlberechtigten anzusprechen.
Lesen Sie jetzt auch weitere Tipps, zur Steigerung Ihrer Wahlbeteiligung!

Da war ja noch was …

Zu guter Letzt folgt die Auflösung unseres kleinen Quiz:

  1. Dieser Slogan wurde bei der Landtagswahl in Nord-Rhein-Westfalen eingesetzt, um Jungwähler zu motivieren.
  1. Dieser Wahlslogan ist eher Allgemein, spricht aber durch die laxe Ausdrucksweise auch eher eine urbane und junge Wählerschaft an. Auf dem Wahlplakat, auf dem dieser Slogan steht, ist übrigens eine Katze zu sehen. Denn: Cat-Content geht immer.
  1. Dieser Aufruf zur Stimmabgabe richtet sich an alle Nicht-Wähler, die der Ansicht sind, dass ihre Stimme nichts bewirkt.
  1. Auch dieser Slogan richtet sich an Nicht-Wähler und auch an unregelmäßige Wähler. Er zielt auf alle Altersgruppen ab.

About Elisa Utterodt

Egal ob in Österreich, Syrien oder den USA, politische Entscheidungen und Demokratie sind für mich nicht nur in Deutschland von Belang. Vor allem der Einfluss der Digitalisierung auf Kultur und Gesellschaft ist für mich ein spannendes wie aktuelles Thema, über das ich gerne berichte. Wenn ich nicht gerade Zeitung lese oder meine Twittertimeline checke, schaue ich mir zur Entspannung Bundestagsdebatten im Fernsehen an. Seit März dieses Jahres bin ich bei Polyas für die Pflege der Social Media Kanäle zuständig, schreibe Blogartikel und unterstütze das Online-Marketing-Team.