Nachhaltigkeit und digitale Angebote

Wenn man Menschen, die nicht gesundheitlich von der Corona-Pandemie betroffen waren, in 20 Jahren fragen würde: Was war eigentlich das Schlimmste in dieser Zeit? Viele würden sicherlich sagen: die soziale Abschottung. So schlimm wie die gesamte Corona-Pandemie ist, ein guter Aspekt ist der zunehmende Umweltschutz. Es gibt weniger (Flug-)Verkehr, weniger Müll durch Großveranstaltungen, und durch die zunehmende Online-Arbeit werden Ressourcen eingespart. Auch im Bereich Wahlen geht der Trend aufgrund von Social Distancing und dem vermehrten Wunsch nach erleichterten Abstimmungsoptionen immer mehr in Richtung Online-Abstimmung. Welchen Einfluss Corona auf die Umwelt hat und wie Online-Wahlen zu Nachhaltigkeit beigetragen, lesen Sie in diesem Blogbeitrag.

Corona befördert Nachhaltigkeit

Es gibt wenige Gewinner in der Corona-Pandemie. Einer der größten dürfte allerdings die Umwelt sein. Die Nachhaltigkeit ist durch die gestiegene Nachfrage an digitalen Alternativen enorm gestiegen. Auch das grundsätzliche Zuhausebleiben, ob im Bezug auf Arbeit, Reisen oder Freizeit, war und ist sicherlich förderlich für die Umwelt.

Das Umweltbundesamt schrieb bereits Anfang 2020, während des ersten Lockdowns in Deutschland, dass die Reduzierung von Verkehr und Industrieprozessen grundsätzlich einen positiven Einfluss auf die Umwelt habe – insbesondere auf die Luftqualität und das Maß an Treibhausgasen (vgl. Umweltbundesamt 03.04.2020). Durch den Lockdown gab es in deutschen Städten bis zu 50 % weniger Verkehr (vgl. Umweltbundesamt 17.07.2020). Auch der Stickstoffdioxid-Wert (NO²) sank in verkehrsnahen Gebieten um bis zu 40 % (vgl. ebd.) Die nachfolgende Grafik zeigt, wie stark die kritischen Werte binnen drei Monaten in den Ländern zurückgegangen sind:

NO2-Werte in Ostdeutschland, Grafik des Umweltbundesamtes vom 17.07.2020
NO2-Werte in Ostdeutschland, Grafik vom Umweltbundesamt, 17.07.2020

Über die Nachhaltigkeit von Online-Wahlen

Im Zuge der Pandemie steigt nun schon seit mehr als einem Jahr die Nachfrage nach digitalen Angeboten. So haben auch digitale Wahlen zunehmend an Bedeutung gewonnen. Das können auch wir bei POLYAS feststellen. Im Jahr 2020 gab es bei uns deutlich mehr Wahlen als im Jahr 2019. Auch der Trend zur Digitalisierung, der durch die Pandemie verstärkt wurde, ist förderlich für die Nachhaltigkeit.

Sie wollen selbst eine POLYAS Online-Wahl einrichten? 

Vergleicht man die Online-Wahl mit der Briefwahl, stellt man fest, dass der CO²-Ausstoß bei der Online-Wahl um 98 % geringer ist. Wie die Studie „CO2-Emissionen von Online-Wahlen“ aus dem Jahr 2009 von ClimatePartner zeigt, liegt das hauptsächlich an den komplexen Herstellungs- und Transportprozessen im Zuge der Briefwahl. Hierzu zählen die Herstellung und der Druck der Wahlunterlagen sowie der Briefversand und die Rücksendung der Wahlunterlagen. Hinzu kommt der CO²-Ausstoß bei der automatisierten Auszählung der Briefwahlstimmen (vgl. ClimatePartner 2009).

Bei der Online-Wahl werden die Wahleinladungen per E-Mail versandt, was einen deutlich niedrigeren CO²-Wert erzeugt (vgl. ebd.). Auch die Stimmabgabe, die Übermittlung dieser sowie die Zusendung der Ergebnisse erfolgt auf digitalem Wege. Hier erzeugen lediglich die übermittelte Datenmenge und der Stromverbrauch des Wahlsystems einen geringen CO²-Ausstoß (vgl. ebd.).

Insgesamt zeigt die Studie, welche sich auf ein beispielhaftes Wahlszenario von 36.798 Wähler:innen bezieht, für die Briefwahl ein CO²-Gesamtausstoß von 2.999,363 kg (CO²-Ausstoß pro Wähler:in 81,61 g) und für die Online-Wahl ein CO²-Gesamtausstoß von 59,363 kg (CO²-Ausstoß pro Wähler:in 1,61 g) (vgl. ebd.).

Die Online-Wahl bietet somit durch die Möglichkeit der weltweiten Abstimmung nicht nur Flexibilität, sie ist auch nachhaltig.

Lesen Sie jetzt die ganze Studie zum Thema „CO2-Emissionen von Online Wahlen“.

Über die Krise hinaus

Die positiven Einflüsse der Corona-Pandemie auf die Nachhaltigkeit werden schnell verpuffen, wenn wir die neugewonnenen Lebens- und Verhaltensweisen wieder ablegen und zu unseren alten Gewohnheiten zurückkehren.

Das Umweltbundesamt (UBA) und das Bundesumweltministerium (BMU) diskutierten im November 2020 auf der Sustainability Transformation Conference bereits mit Expert:innen darüber, wie ein nachhaltiger Weg aus der Krise aussehen kann.

Zitat, Dirk Messner, UBA

Neben der konsequenten Durchführung von Klima- und Umweltpolitik waren die Förderung zukunftsfähiger Arbeit sowie die Förderung nachhaltiger Innovationen, technologischer oder sozialer Natur, Thema bei der Konferenz (vgl. UBA 2020, S. 6).

Jeder Einzelne kann mit seinen Handlungen und Ideen dazu beitragen, dass die positiven Umwelteinflüsse von Corona fortbestehen. Fragen Sie sich also zukünftig, ob Sie z. B. für Ihre Erledigung das Auto nutzen müssen oder es auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad geht. Fragen Sie sich immer, ob es eine Alternative gibt, die nachhaltiger ist.

Wechseln auch Sie zur umweltfreundlichen Wahlalternative. Erstellen Sie jetzt Ihre Wahl im Online-Wahlmanager.