Digital News

200 Seiten: So dick ist das Weißbuch „Arbeiten 4.0“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Darin haben sie Lösungen für den Umgang mit der digitalen Herausforderung in der Arbeitswelt festgehalten. Einige Vorschläge von Arbeitsbundesministerin Andrea Nahles sind in der Tat lobenswert. 

„Derzeit überschreiten wir eine Schwelle, an der die Digitalisierung weite Teile des täglichen Lebens, der Wertschöpfungsprozesse und des Arbeitens durchdringt.“                                                              Weißbuch Arbeiten 4.0 

Mitbestimmung 4.0: Mehr Flexibilität und Wahlfreiheit für Arbeitnehmer

Mit einem zweijährigen Probeprojekt will Nahles die starren Strukturen in deutschen Unternehmen aufbrechen. Arbeitnehmern soll es ermöglicht werden, ihre Arbeitszeit und den Arbeitsort selbst zu bestimmen. So soll es beispielsweise möglich sein, bis zum Mittag im Büro zu bleiben, um danach sein Kind abzuholen und am Abend von Zuhause aus weiterzuarbeiten.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird bei einem solchen Modell vereinfacht. Außerdem entsteht mehr Raum zur Selbstentfaltung und für die Weiterbildung der Arbeitnehmer. Die damit verbundene Zufriedenheit der Mitarbeiter führt zu einer verbesserten Effizienz bei der Arbeit.

Die Umsetzung solcher Modelle lässt sich bereits in der Praxis beobachten. In den skandinavischen Ländern ist ein 8-Stunden-Arbeitstag kein universales Arbeitsmodell mehr.

Arbeit 4.0: Digitalisierung der Arbeitswelt in allen Bereichen wahrnehmen

Im Weißbuch wird auch die Mitbestimmung der Arbeitnehmer im digitalen Zeitalter angesprochen. Bei diesem Punkt bleibt das Ministerium konservativ und empfiehlt auf die „bestehenden Instrumente der verfassten Mitbestimmung zurückzugreifen“.  Dabei umfasst die Digitalisierung alle Bereiche der Arbeitswelt. Darauf muss sich das Bundesministerium einrichten.

So wollen einige Unternehmen und Arbeitnehmervertreter Online-Stimmabgaben bei Betriebsratswahlen einführen. Denn dadurch können alle Mitarbeiter ortsunabhängig abstimmen und die demokratische Basis in Unternehmen stärken. Hier können Sie mehr zum Thema Betriebsratswahlen in Unternehmen nachlesen.

Das Projekt „Digitalisierung in der Arbeitswelt“ muss bis zum Ende gedacht und dementsprechend gesetzlich umgesetzt werden. Die Einführung von Online-Wahlen in Unternehmen ist gesetzlich noch nicht erlaubt. Doch es bringt nichts, Arbeitnehmern die Möglichkeit zu geben, zu arbeiten, wo sie wollen, wenn sie nicht von überall aus abstimmen können.