Immer wieder sonntags… An diesem Sonntag wurden erste Weichen für das Superwahljahr 2017 in Europa gestellt. In Frankreich gab es beim ersten Durchgang der Vorwahl der Konservativen eine Überraschung. Sarkozy hat seine Niederlage eingestanden und seinen Rückzug aus der Politik erklärt. In Deutschland dagegen hat Angela Merkel erklärt, dass sie 2017 noch einmal antreten will.
Die Ergebnisse im Überblick:
Frankreich: Der ehemalige Präsident Nicolas Sarkozy wollte es noch einmal wissen, stellte sich zur Wahl und verlor. In der ersten Runde der Vorwahl belegte er mit etwa 21% Platz 3 – hinter den beiden früheren Premierministern François Fillon und Alain Juppé. Am nächsten Sonntag findet eine Stichwahl zwischen diesen Beiden statt.
Deutschland: Es wurde erwartet und diskutiert, doch Angela Merkel hüllte sich in Schweigen. Am gestrigen Sonntag ließ sie nun endlich verlauten: Auch 2017 wird sie sich als Kanzlerkandidatin aufstellen lassen.
Sarkozy will statt politischen Leidenschaften jetzt privaten nachgehen
Es war ein einmaliger Vorgang: Noch nie haben die Konservativen in Frankreich ihren Präsidentschaftskandidaten vom Volk wählen lassen. Sieben Kandidaten stellten sich zur Wahl, unter ihnen war auch der ehemalige Präsident Nicolas Sarkozy. Zunächst sah es so aus, als habe er gute Chancen in die zweite Runde zu kommen. Diese Vorhersagen haben sich nicht bewahrheitet.
Dagegen gab es eine Überraschung: Der wirtschaftsliberale François Fillon konnte den ersten Wahlgang mit großem Vorsprung für sich entscheiden. Nach Auszählung von 90% der Wahlkreise lag Fillon bei gut 44 %. Auf Platz 2 landete der lange als Favorit gehandelte Alain Juppé mit etwa 28%. Sarkozy kam gerade mal auf 21%.
Sarkozy gestand noch am Abend seine Niederlage ein und kündigte seinen endgültigen Rücktritt aus der Politik an. Überdies erklärte er, er werde bei der Stichwahl seinen Konkurrenten François Fillon unterstützen.
An der Vorwahl konnte jeder wahlberechtigte Franzose teilnehmen, der zwei Euro Kostenbeteiligung zahlte und sich per Unterschrift zu den republikanischen Werten bekannte.
Die Wahlbeteiligung war hoch – auch unter jenen, die normalerweise anderen Parteien nahestehen. Erfahren Sie hier, wie Sie einfach und sicher die Beteiligung an Ihren Wahlen steigern können.
Merkel ist noch kein Wrack und macht weiter
Es wurde lange gemunkelt, jetzt steht es fest. Angela Merkel wird 2017 Kanzlerkandidatin der CDU. Sie habe lange über diese Entscheidung nachgedacht. Bereits im Laufe der vergangenen Woche hatte der CDU-Politiker Nobert Röttgen bei einem Interview gegenüber dem amerikanischen Sender CNN erwähnt, dass eine Kanzlerkandidatur von Merkel sehr wahrscheinlich sei.
Gegenüber Anne will erklärte Angela Merkel am gestrigen Sonntag, warum sie noch einmal als Kanzlerkandidatin der CDU antreten wolle. Sie habe unendlich darüber nachgedacht und findet, dass sie richtig entschieden habe. Für alternativlos hält sich die Kanzlerin jedoch nicht. Anne Will fragt die Kanzlerin nach einer ihrer früheren Aussagen: „Ich will nicht als Wrack aus der Politik scheiden.“ Angela Merkel, die diese Frage sicherlich nicht zum ersten Mal hört kontert: „Wann ist man Wrack? Nun habe ich mich mal angeguckt im Spiegel. Und ich finde, dass ich das noch nicht bin.“
Horst Seehofer der Schwesterpartei CSU stellte -wenn auch recht distanziert – noch gestern seine Unterstützung für Merkel in Aussicht. Welche Koalition Merkel anstrebt wurde in dem Interview, das sie gestern Abend Anne Will gab nicht deutlich. Dagegen wurde klar, dass sie sich bewusst war, wie schwierig der Wahlkampf 2017 sein wird.
Sollte Merkel die Wahl im nächsten Jahr gewinnen, wäre sie so lange an der Spitze Deutschlands wie es nur Helmut Kohl vor ihr geschafft hat.
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