Immer wieder sonntags… Auch an diesem Wochenende wurde gewählt und zwar in Bulgarien und Nicaragua. Im ärmsten EU-Land gab es eine überraschende Wendung bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl. Dieses Ergebnis gefährdet sogar die Regierung. In Nicaragua bleibt Daniel Ortega an der Macht – gemeinsam mit seiner Frau, die Vizepräsidentin geworden ist.
Die Ergebnisse im Überblick:
Bulgarien: Ersten Umfragen zufolge hat der frühere Luftwaffenkommandeur Rumen Radew die erste Runde der Präsidentschaftswahl gewonnen. Er hat 24,8 bis 26,7 % der Stimmen erhalten. Die eigentliche Favoritin, Zezka Zatschewa, kam auf den zweiten Platz.
Nicaragua: Daniel Ortega ist bei der Präsidentenwahl in Nicaragua wieder gewählt worden. Er konnte seine absolute Mehrheit verteidigen. Im Vorfeld der Wahlen gab es Boykott-Aufrufe von Seiten der Opposition.
Eine Präsidentschaftswahl, eine Volksbefragung, ein Rücktritt?
Diese Wahl ist ein Schlag für den bulgarischen Regierungschef Bojko Borissow. Er hatte Zezka Zatschewa ins Rennen um das Amt des Präsidenten geschickt. Es sah auch alles nach einem Sieg für die bürgerliche Kandidatin aus.
Doch sie kam nur auf den zweiten Platz – hinter Rumen Radew.
Zwar ist erst am Dienstag Abend mit amtlichen Ergebnissen zu rechnen, doch bisher sehen alle Prognosen Rumen vorne. Am 13. November kommt es zu einer Stichwahl, die vieles verändern könnte.
Borissow hatte nämlich vor der Wahl den Rücktritt der Regierung ankündigt, sollte Zatschewa nicht gewinnen. Eigentlich galt diese Ankündigung bereits für den ersten Durchgang. Nach Bekanntgabe der Prognosen, entschloss er sich die Ergebnisse der Stichwahl abzuwarten. Es bleibt also spannend.
Neben der Präsidentschaftswahl gab es in Bulgarien auch ein Referendum. Es ging vor allem um die Einführung des Mehrheitswahlrechts und einer strengeren Wahlpflicht als die jetzt geltende. Lesen Sie mehr über die Wahlpflicht in unserem Wahllexikon.
Nicaragua: Ein Ehepaar an der Macht
Daniel Ortega ist bei der Präsidentschaftswahl in Nicaragua in seinem Amt bestätigt worden. Das ist seine vierte Amtszeit. Nachdem er 1985 bis 1990 an der Macht war, ist er seit 2006 Präsident. Seit diesem Jahr ist nun seine Frau auch Vizepräsidentin, nachdem er ihr im Lauf der letzten zehn Jahre immer mehr Verantwortung zugesprochen hat.
Bei der diesjährigen Wahl konnte er seine absolute Mehrheit verteidigen. Er ist bei der Bevölkerung sehr beliebt, doch die Opposition hat angekündigt das Ergebnis nicht anzuerkennen. Sie prangert Intransparenz und unlautere Methoden bei der Wahl an.
Die Wahlbeteiligung lag bei historisch niedrigen 30%.