Brandenburg und Sachsen haben einen neuen Landtag

Die Landtagswahl 2019 in Sachsen und Brandenburg ist entschieden. CDU und SPD bleiben zwar stärkste Kraft, müssen aber herbe Verluste hinnehmen, während die AFD in beiden Bundesländern kräftig zulegt. POLYAS hat alle #Wahlnews zusammengefasst.

Die CDU hatte bei der sächsischen Landtagswahl am 1. September 2019 zwar Verluste zu verzeichnen, konnte die Wahl aber für sich entscheiden. 3,3 Millionen Bürgerinnen und Bürger wurden am Sonntag zur Wahlurne gebeten, um ihre Erststimme einem Kandidaten aus dem eigenen Wahlbezirk und die Zweitstimme einer Partei zu geben. 66,6 Prozent der Wahlberechtigten machten von ihrem Stimmrecht Gebrauch.

Ergebnisse der Landtagswahl 2019 in Sachsen

Die CDU gewinnt mit 32,1 Prozent, dicht gefolgt von der AfD mit 27,5 Prozent. Mit deutlichem Abstand folgen Linke mit 10,4 und Grüne mit 8,6 Prozent. Die SPD erreichte 7,7 Prozent. Die FDP und die Freien Wähler bilden mit jeweils 4,5 Prozent und 3,5 Prozent das Schlusslicht und ziehen nicht in den Landtag ein.

Im Vergleich zur Landtagswahl im Jahr 2014 verliert die CDU 7,3 Prozentpunkte. Die AfD liegt in diesem Jahr 17,8 Prozentpunkte über dem Ergebnis der letzten Landtagswahl. Die Linke verliert insgesamt 8,5 und die SPD 4,7 Prozentpunkte. Bei den Grünen gibt es einen leichten Aufschwung in Sachsen mit 2,9 Prozentpunkten mehr bei der Landtagswahl 2019.

Sitzverteilung

Insgesamt hat der neue sächsische Landtag 119 Sitze. Auf der Grundlage der Wahlergebnisse der Landtagswahl 2019 ist die CDU künftig mit 45 Sitzen vertreten und die AfD als zweitstärkste Kraft mit 38 Sitzen. Von den drei kleineren Fraktionen, die es in den sächsischen Landtag geschafft haben, erhält die Linke 14, die Grüne 12 und die SPD 10 Sitze.

Kenia-Koalition in Sachsen?

Christian Hartmann, Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, verkündete am Wahlabend, dass es weder eine Koalition mit der Linken noch mit der AfD geben werde. Ministerpräsident Michael Kretschmer kann sich keine Minderheitenregierung vorstellen. Rein rechnerisch wäre eine Koalition aus Union, SPD und Grünen möglich.

Ergebnisse der Landtagswahl 2019 in Brandenburg

Auch in Brandenburg wurde am Sonntag ein neuer Landtag gewählt. Rund 2,5 Millionen Wahlberechtigte konnten einer von 11 Parteien und einem Kandidaten ihres Wahlkreises ihre Stimmen geben. Die Wahlbeteiligung lag bei 61,3 Prozent.

Trotz eines Verlusts von 5,7 Prozentpunkten im Vergleich zur Landtagswahl 2014 konnte sich die SPD durchsetzen und kommt auf 26,2 Prozent, dicht gefolgt von der AfD mit 23,5 Prozent der Zweitstimmen. Die AfD konnte ihr Wahlergebnis fast verdoppeln. Die CDU bleibt in Brandenburg hinter der AfD zurück und erreicht 15,6 Prozent, 7,4 Prozentpunkte weniger als 2014. Grüne und Linke liegen mit 10,8 und 10,7 Prozent fast gleichauf, wobei die Grünen 4,6 Prozentpunkte zulegten und die Linke 7,9 verlor. Die Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegungen/Freien Wähler schaffen es mit genau fünf Prozent in den brandenburgischen Landtag.

Sitzverteilung

Auf der Grundlage der Wahlergebnisse besteht der brandenburgische Landtag aus insgesamt 88 Sitzen, von denen 25 an die SPD und 23 an die AfD gehen. Die CDU erhält 15 Sitze, Grüne und Linke jeweils 10 und die Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegungen/Freien Wähler sind mit fünf Sitzen im Brandenburger Landtag vertreten.

Rot-Rot nach zehn Jahren vorbei

Eine rot-rote Landesregierung wird es nach den Ergebnissen der Landtagswahl 2019 in Brandenburg wohl nicht geben. Zehn Sitze fehlen dafür zur Mehrheit. Denkbar wäre ein Bündnis aus SPD, CDU und Grünen oder eine rot-grün-rote Koalition. Dass in Brandenburg ein Bündnis mit der AfD zustande kommt, ist unwahrscheinlich. Ingo Senftleben, CDU-Spitzenkandidat, schließt eine Koalition mit der AfD jedenfalls aus.

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