In gleich zwei EU-Ländern wurde am Wochenende der Präsident gewählt – in beiden Fällen hat der Amtsinhaber gewonnen. Doch einen Unterschied gibt es: Während Sauli Niinistö in Finnland direkt im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreichte, siegte Miloš Zeman in Tschechien nur knapp. Mehr Informationen zu beiden Wahlen in unseren Wahlnews.
Finnland: Der beliebteste Politiker seit Langem
Der finnische Präsident Sauli Niinistö bleibt weitere sechs Jahre im Amt. Mit mehr als 63 Prozent der Stimmen wurde er am Sonntag vom finnischen Volk gewählt und erreichte so schon im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit. Damit ist er der erste Kandidat seit der Einführung der Direktwahl in Finnland 1994 dem das gelang.
Der Konservative Niinstö ist seit 2012 Präsident von Finnland, zuvor hatte er mehrere Ministerämter inne und war auch Parlamentspräsident. Zur Präsidentschaftswahl trat er allerdings als unabhängiger Kandidat an. Er gilt als beliebtester Präsident seit Jahrzehnten.
Sein Herausforderer Pekka Haavisto kam auf 10,9 Prozent der Stimmen, bereits am Sonntag räumte er seine Niederlage ein und gratulierte Niinstö.
Der Präsident in Finnland hat vor allem repräsentative und diplomatische Aufgaben. So bemühte sich Niinstö in seiner bisherigen Amtszeit um einen Ausgleich zwischen Russland und dem Westen.
Tschechien: Der Favorit gewinnt knapp
Amtsinhaber Miloš Zeman hat die Präsidentenwahl in Tschechien gewonnen. Der 73-Jährige kommt nach Auszählung aller Stimmen auf 51,4 Prozent. Sein Herausforderer, der Chemieprofessor Jiří Drahoš, erhielt 48,6 Prozent. Damit wird Zeman seine zweite Amtszeit antreten können – dies wird auch seine letzte sein, so sieht es die tschechische Verfassung vor.
In der ersten Wahlrunde vor zwei Wochen hatte Zemann 38,6 Prozent der Stimmen geholt und war damit der Sieger der ersten Runde geworden. Er ging als Favorit in den zweiten Wahlgang. Sein Konkurrent Drahoš erhielt 26,6 Prozent.
Lesen Sie hier mehr über den ersten Wahlgang in Tschechien.
Die Präsidentschaftswahl fällt in eine politisch turbulente Zeit in Tschechien. Ministerpräsident Andrej Babis, der erst im Oktober letzten Jahres gewählt wurde, hatte zunächst seine Immunität und dann die Vertrauensabstimmung im Parlament verloren. Die Minderheitsregierung ist letzte Woche zurückgetreten und soll nun neue Koalitionsgespräche führen. Mehrere Parteien haben bereits angekündigt, nicht mit Babis und seiner Partei koalieren zu wollen.
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