Gerade nach der Landtagswahl in Bremen wurde das Thema sinkende Wahlbeteiligung wieder vor aller Augen geführt. Immer weniger Menschen wählen, u. a. weil immer weniger Menschen denken, dass sie selbst etwas bewirken können. Der Schlüssel zur Wahlbeteiligung heißt Motivation – dazu, zugehörig zu sein, etwas bewirken oder mitbestimmen zu können.

Motivation lässt sich durch die richtige Ansprache erzeugen. Die funktionale Ansprache, also den Wähler direkt mit seiner Rolle ansprechen, kann noch um eine Personalisierung ausgebaut werden.

„Auch eine schwere Tür hat nur einen kleinen Schlüssel nötig.“

– Charles Dickens, englischer Schriftsteller –

Obama hat es vorgemacht: Wählergruppen ansprechen

 Die Obama-Wahlkampagnen waren sehr erfolgreich und sind außerdem gut dokumentiert. Dass der jetzige Präsident der USA vieles richtig gemacht hat, zeigt sein Wahlerfolg. Und wo andere etwas gut machen, kann man hinschauen und davon lernen.

Obamas Wahlkampfaktionen fußen vor allem auf jeder Menge Informationen. Sein Wahlkampfteam weiß, wen es jeweils vor sich hat und kann bei der Ansprache direkt auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Wähler eingehen.

 Alle Wahlberechtigten wurden so beispielsweise nach ihrem jeweiligen Wahlverhalten in verschiedene Gruppen eingeteilt – und dann gezielt kontaktiert. Gruppen können hier Wähler, Nichtwähler und unregelmäßige Wähler sein. Sobald es möglich ist, das zu erwartende Wahlverhalten einzuschätzen, kann jegliches Informationsmaterial und jeder Brief darauf ausgelegt werden.

 So kann Wählern für den bisherigen Einsatz gedankt werden bevor dieser wieder eingefordert wird. Nicht-Wähler können vor der Wahlaufforderung darüber informiert werden, was sie mit ihrer Stimme eigentlich alles bewegen können. Unregelmäßigen Wählern kann man Zweifel an der Sache nehmen, indem man die Gründe für mäßige Wahlbeteiligung aufzeigt und so vermittelt, dass man ihre Gedanken nachvollziehen kann – und gerade deshalb an sie appelliert.

 Personalisieren: Wie fängt man an?

Um herauszufinden, wie Ihre Wähler ticken, wie sie einer bevorstehenden Wahl gegenüberstehen und auf welcher Ebene ihre Motivation liegt, treten Sie mit ihnen in den Dialog. Starten Sie Umfragen per E-Mail, Social Media oder Telefon, fragen Sie nach Feedback, lernen Sie die Wahlberechtigten kennen. Die so erlangten Informationen können Ihnen genau die Grundlage für die effektiven, personalisierten Ansprachen schaffen, die Sie brauchen.

 Der Schlüssel zum Erfolg: Die Motivation

Wenn Sie evaluiert haben, wer mit welchen Gedanken der bevorstehenden Wahl oder Abstimmung gegenübersteht, legen Sie los: Sprechen Sie auf Augenhöhe, klagen Sie niemanden an, sondern ziehen Sie den Faden von der anderen Seite auf. Nicht-Wähler an ihrer mangelnden Einsatzbereitschaft zu packen ist zu kurz gedacht. Eine negative Grundhaltung hat immer eine Wurzel – graben Sie diese aus und steuern Sie dagegen, vor allem mit einem positiven Grundtenor.

Auf der anderen Seite können sie verlässlichen Wählern eingangs danken. Sie zeigen diesen so, dass jedes Engagement sichtbar ist – auch das steigert die Motivation, sich erneut an einer Wahl zu beteiligen.