New Work bedeutet übersetzt “Neue Arbeit“ und beschreibt die Veränderung des Konzepts Arbeit aufgrund des Wandels von einer Industrie- hin zu einer Wissensgesellschaft. Durch die Globalisierung und Digitalisierung sind viele der starren Arbeitsmodelle des 20. Jahrhunderts nicht mehr zeitgemäß. Arbeitszeiten wie „nine to five“ haben in vielen Unternehmen ausgedient, es ist möglich geworden, auch ortsunabhängig Teil eines Teams zu sein und für viele Menschen spielt nicht mehr nur das Gehalt eine Rolle, denn individuelle Erfüllung und Weiterbildung sind wichtiger geworden. Mehr über die Veränderungen und Herausforderungen der Arbeitswelt sowie sechs Tipps fürs Remote Office lesen Sie in diesem Beitrag.
New Work ist keine neue Erfindung
New Work bezeichnet ein Konzept, dass der Philosoph Frithjof Bergmann in den 1970er-Jahren entwickelte. Der Amerikaner gilt als der Begründer der New Work-Bewegung und strebte das Abwenden von der kapitalistischen Lohnarbeit an. Heute steht der Begriff für mehr Flexibilität, Agilität und Individualität in der Arbeitswelt.
Berufstätige auf Sinnsuche
Die Anforderungen an einen Job haben sich in den letzten Jahren stark verändert: Gerade für Berufseinsteiger:innen ist nicht mehr nur das Gehalt das Ausschlaggebende. Sie wählen Unternehmen vor allem danach aus, für wie sinnvoll Sie ihre Tätigkeit halten und welche Weiterbildungsmöglichkeiten ihnen in Aussicht stehen. Und auch, welche Rahmenbedingungen, wie Vertrauensarbeitszeit oder die Option auf Remote-Office, gegeben sind.
Fehlende Flexibilität und Transparenz im Arbeitsumfeld, starre Hierarchien und simple Gewinnmaximierung sind ein No-Go in der New Work-Bewegung. Die Arbeitnehmer:innen wollen kein Rädchen im Getriebe sein, sondern sich ihren Fähigkeiten und Vorlieben entsprechend in das Unternehmen einbringen. Dabei spielt für viele Berufstätige die Sinnfrage eine zentrale Rolle: Warum möchte ich diesen Beruf ausüben? Was bringt er mir, meiner Familie, der Gesellschaft?
Mehr Flexibilität für alle
Starre Strukturen wie der typische „Nine to five“ Job müssen nicht mehr aufrecht erhalten werden. Der Fokus kann auf die Erfüllung von Aufgaben gelegt werden und nicht mehr auf das Absitzen von Zeit. So können Berufstätige ihren Tag individueller planen und dann arbeiten, wenn sie am produktivsten sind. Auch die 40-Stunden-Woche gilt nicht mehr als Standard: Firmen, die eine 35-Stunden- oder 4-Tage-Woche eingeführt haben, berichten von unveränderter Produktivität.
Flexibler wird auch der Arbeitsplatz: Viele Berufstätige sind dank der Digitalisierung an keinen festen Ort mehr gebunden, so kann eine Person in München wohnen und bei einer Firma in Berlin angestellt sein. Selbst Arbeitnehmer:innen die in verschiedenen Zeitzonen leben, können gemeinsam ein Projekt gestalten. Durch Video-Calls, Chats, VPN-Servern und agilem Projektmanagement gelingt es mit Menschen auf der ganzen Welt zusammenzuarbeiten. Die Arbeitswelt wird somit viel flexibler und globaler.
Auch das POLYAS Team arbeitet komplett remote und legt Wert auf die individuelle Entwicklung der Mitarbeiter:innen, sodass die Stärken einzelner gezielter zum Tragen kommen. Erfahren Sie in unseren internen Interviews, wie POLYAS Mitarbeiter:innen in ihren Positionen arbeiten >
Mehr Flexibilität soll es auch in der Unternehmensstruktur geben. Flache Hierarchien und Teamarbeit sollen für mehr Agilität in einem Unternehmen sorgen. Durch eine neue Führungskultur gibt es keine feste Hierarchie der Entscheidungen mehr. Aufträge „von oben“ müssen nicht blind befolgt werden, es wird sich stattdessen im Team ausgetauscht und Aufgaben werden demokratisch verteilt.
Sechs Tipps für das Remote-Office:
- Zeit- und ortsunabhängige und kontaktfreie Mitbestimmung im Unternehmen ermöglichen: Mit POLYAS können Sie Wahlen und Abstimmungen in Ihrem Unternehmen einfach online einrichten und durchführen. Wahlleiter:innen und Mitarbeiter:innen benötigen nur eine Internet-Verbindung und ein Internet-fähiges Endgerät, um Online-Wahlen einzurichten und sicher abzustimmen. Mehr erfahren >
- Digitale Strukturen sollten geschaffen werden: VPN, SharePoint, Chat – alle Informationen und Programme sollten von zu Hause aus erreichbar sein. Nur so können Sie effizient arbeiten und auch längere Phasen im Remote-Office bleiben.
- Richten Sie Ihren Arbeitsplatz bewusst ein: Die wenigsten Menschen haben ein separates Zimmer zum Arbeiten. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Sie sich einen festen Platz suchen für Ihre Arbeitsmaterialien, den Computer, etc. Sie sollten auch zu Hause auf eine ergonomische Haltung achten, vielleicht können Sie Ihren Bürostuhl und Bildschirm vom Büro ausleihen. Es gibt auch Auflagen für den Schreibtisch, welche das Arbeiten im Stehen ermöglichen.
- Setzen Sie sich feste Zeiten und planen Sie genügend Pausen ein. In den eigenen vier Wänden können Sie natürlich freier über Ihre Zeit entscheiden, doch oft kommen dabei die bewussten Pausen zu kurz. Machen Sie Mittagspausen, Essen Sie in einem anderen Raum und checken Sie nach Feierabend keine E-Mails mehr.
- Raus gehen während einer Pause oder nach der Arbeit! Frischluft und Sonne tanken entspannt und steigert die Konzentrationsfähigkeit.
- Die Kommunikation mit den Kolleg:innen aufrecht erhalten: Öfter anrufen, um Missverständnisse zu vermeiden, bei Video-Calls die Etikette einhalten, auch mal so zum informellen Austausch „treffen“, bzw. Raum zum Austausch schaffen.
Die Berufswelt steht vor neuen Herausforderungen
Die Vorteile von New Work sind ganz klar die Möglichkeiten, flexibler und dem eigenen Lebensmodell entsprechend zu arbeiten. Ein zeitintensives Hobby, Kindererziehung oder einfach nur die Tatsache, dass man lieber lange schläft und abends arbeitet, stellen in der neuen Arbeitswelt kein Problem mehr dar.
Work-Life-Balance
Doch der Vorteil kann auch zum Nachteil werden: Wer als Angestellte:r keine festen Arbeitszeiten mehr hat, wird unter Umständen mehr arbeiten. Schnell noch das Projekt abschließen, die E-Mail beantworten und die Präsentation für morgen vorbereiten, ohne klares Ende kann man leicht über seine Wochenstunden hinauskommen. Auch Arbeiten im Urlaub oder am Wochenende können zur Regel werden – erst möglich geworden durch die ständige digitale Erreichbarkeit.
New Work als neues Ziel
Viele Unternehmen streben das New Work-Konzept an, was für ihre Angestellten viele Vorteile mit sich bringen kann. Nur sollten die Arbeitnehmer:innen gerade wegen der fehlenden Rahmenbedingungen ihre eigenen Grenzen aufziehen, um nicht Gefahr zu laufen, Beruf und Privatleben immer mehr zu vermischen.
Das Konzept New Work ist mittlerweile fast 50 Jahre alt und doch gelang es erst durch die Digitalisierung und Globalisierung in den Mittelpunkt. Vor allem durch die Pandemie und die Notwendigkeit des Remote-Office wurden viele Grundsätze der Arbeitswelt hinterfragt. Von zu Hause aus zu arbeiten kann eine Herausforderung darstellen, da die Strukturen oft fehlen.
Mit unseren sechs Tipps fürs Remote-Office kann der Alltag im Homeoffice erleichtert werden. Regelmäßige Online-Abstimmungen und Mitgliederbefragungen in Ihrem Unternehmen stärken die Unternehmenskultur.