Erfahrungsberichte mit POLYAS Online-Wahlen

KfW wählt Gleichstellungsbeauftrage online

Die KfW Bankengruppe hat ihre Gleichstellungsbeauftrage erstmalig online gewählt. Dabei nutzte sie in diesem Fall einen besonderen Vorteil der Online-Wahl: die barrierefreie Stimmabgabe, mit der auch Menschen mit einer Sehbehinderung ihre Stimme geheim abgeben können.

Geheime Wahl für Sehbehinderte dank Barrierefreiheit

Früher hatten sehbehinderte Wahlberechtigte nur zwei Möglichkeiten, um zu wählen: Sie konnten die Hilfe einer Vertrauensperson in Anspruch nehmen, die den Stimmzettel für die blinde Person ausfüllte, oder Sie nutzten eine Ankreuzschablone mit Brailleschrift, welche allerdings meist nur für sehr große Wahlen angefertigt wird. POLYAS bietet nun ein drittes Verfahren: die barrierefreie Online-Wahl. Die Texte und Button des Online-Wahlsystems sind maschinenlesbar und können von einem Screenreader erfasst werden. Dieser liest sehbehinderten Personen sämtlichen Text einer Website vor.

Mitunter gibt es aber das Problem, dass vereinzelte Elemente einer Website vom Screenreader nicht erkannt werden. Dieses Problem gibt es beim Online-Wahlsystem von POLYAS nicht. Andrea Frank, Mitarbeiterin der KfW und sehbehinderte Wählerin, konnte ihre Stimme bei der Wahl zur Gleichstellungsbeauftragen ohne Probleme online abgeben. Persönlich war ihr noch ein anderer Vorteil der Online-Wahl wichtig: Nachhaltigkeit. Denn bei der Online-Wahl fällt im Vergleich zur Briefwahl nur ein Bruchteil des CO2-Ausstoßes an.

Organisieren Sie auch eine Wahl mit sebehinderten Wahlberechtigten? Dann nutzen auch Sie die barrierefreie Online-Wahl!

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Vorteile gegenüber der Briefwahl

Die Vermeidung des aufwendigen Briefwahlverfahrens ist auch der wesentliche Grund der KfW gewesen, auf die Online-Wahl zu setzen. „Die Briefwahl bringt einen extremen organisatorischen Aufwand mit sich“, erklärt John Hoppe, Abteilungsleiter für Human Resources bei der KfW. Er hat die Durchführung der Wahl koordiniert, zusammen mit Daniela Langen, Vorsitzende des Wahlvorstands.

„Für das Eintüten der Wahlunterlagen haben wir bei der letzten Wahl mit zehn Helferinnen und Helfern einen ganzen Arbeitstag gebraucht“, sagt sie. Hinzu komme das manuelle Auszählen. Mit der Online-Wahl konnte also viel Zeit gespart werden.

KfW würde Online-Wahl gerne ausweiten

Auch für die Wählerinnen erwies sich die elektronische Wahl als vorteilhaft. Zum einen ist es einfacher, die Stimme online abzugeben, als den Stimmzettel auszufüllen, in den Rückumschlag zu stecken, die Eidesstattliche Erklärung hinzuzufügen, alles in einen zweiten Umschlag zu stecken und schließlich abzuschicken. Zum anderen dauert dieses Verfahren viel länger als die Stimmabgabe per Klick. Darüber hinaus arbeiten einige Mitarbeiterinnen der KfW im Ausland (z.B. in Entwicklungsländern), so dass Versand und Rückversand Wochen in Anspruch nehmen können.

Auch künftig möchte die KfW ihre Gleichstellungsbeauftragte online wählen. Gerne würde die Bank auch Schwerbehindertenvertretung und Personalrat per elektronischer Wahl bestimmen, doch noch sehen die gesetzlichen Grundlagen diese Möglichkeit nicht vor. Dabei kann die digitale Stimmabgabe zur Steigerung der Wahlbeteiligung beitragen: Im Fall der KfW stieg die Zahl von rund 44 Prozent auf mehr als 53 Prozent.